Schwester Maria Reinhildis 

Schwester Maria Reinhildis              ND 3890              PDF Download

Marianne Gehring

Maria Regina Provinz, Coesfeld/Deutschland

Datum und Ort der Geburt:                13. Dezember 1924     Riesenbeck/Tecklenburg
Datum und Ort der Profess:               25. März 1949               Mülhausen
Datum und Ort des Todes:                 22. Juli 2019                 Mülhausen, Haus Salus
Datum und Ort der Beerdigung:         29. Juli 2019                 Mülhausen, Schwesternfriedhof

Marianne war das älteste von sechs Kindern des Landwirtes Franz Gehring und seiner Ehefrau Änne. Ihre Kindheit war geprägt durch das Leben mit der katholischen Kirche, durch gemeinsame Arbeit im elterlichen Betrieb und die Freude eines Familienlebens in Sorge und Verantwortung füreinander.

Marianne besuchte die kath. Volksschule in ihrem Heimatort Riesenbeck und nach deren Abschluss die Unterklasse der Landfrauenschule in Geldern. Bedingt durch den Ausbruch des 2. Weltkrieges blieb sie danach weiter auf dem elterlichen Hof und erledigte neben der Arbeit im Haus auch Feld- und Stallarbeiten. Schon als Jugendliche war sie eine starke Persönlichkeit, die sich durch antikirchliche Anweisungen der Nationalsozialisten zum Widerstand aufgerufen fühlte und mutig half – z. B. bei der Verteilung der Predigten von Kardinal von Galen.

Im September 1946 verließ sie ihre Heimat und ihr Elternhaus, weil sie sich berufen fühlte zu einem ungeteilten Leben in der Hingabe an Gott und die Menschen und sie begann ihre Ordensausbildung bei den Schwestern Unserer Lieben Frau in Mülhausen. Im zweiten Noviziatsjahr und im ersten Jahr als Juniorin besuchte sie die Handelsschule in Ahlen und half danach in der Provinzverwaltung in Mülhausen und in verschiedenen Internaten und Hausverwaltungen. Ihr großer Wunsch war es jedoch, als Religionslehrerin Kindern und Jugendlichen den Glauben zu vermitteln.

Vom 1955 bis 1957 machte sie in Haus Venusberg in Bonn die Ausbildung zur Seelsorgshelferin (heute Gemeindereferentin) und bildete sich theologisch und pädagogisch ständig weiter. Nach der Ausbildung war sie sowohl in der Verwaltung als auch im Religionsunterricht tätig und ab 1967 schwerpunktmäßig in der Glaubensverkündigung an der Liebfrauenschule, Fachschule für Sozialpädagogik, in Mönchengladbach und auch in Fortbildungskursen für Erzieherinnen auf regionaler und diözesaner Ebene. Von 1989 bis 1999 arbeitete sie als Gemeindereferentin in der Pfarre St. Remigius in Viersen und gleichzeitig in der religiösen Erwachsenenbildung durch Seminare, Vorträge, Besinnungstage, Besinnungswochenenden und andere katechetische Dienste.

Nach Ausscheiden aus dem Dienst des Bistums führte sie ihre religiösen Angebote für Jugendliche, junge Familien und ältere Menschen im Antoniushaus in Mülhausen weiter, und seit 2001 gewann sie mit dem „LICHTBLICK“, einen monatlichen geistlichen Impuls in Schriftform, eine immer größere Lesergemeinde.

Ab 1990 besteht das von ihr und ihrem Freundeskreis gegründete „Projekt Hoffnung“, das mit einem festen Spendenaufkommen seither zuerst die Missionsarbeit der Schwestern Unserer Lieben Frau in Brasilien und jetzt in Mozambique tatkräftig unterstützt.

Aufgrund ihres hohen Alters beendete sie 2014 ihre Referententätigkeit und zog in das Schwesternaltenheim Haus Salus, wo sie sich schnell einlebte und wohlfühlte. Sie las viel und pflegte viele Kontakte sowohl zu ihrer Familie als auch zu dem großen Freundeskreis, der sich durch die Seminare gebildet hatte. Das jährliche Herbstfest, ihre runden Geburtstage und die verschiedenen Ordensjubiläen waren Anlässe für frohe Feste und Begegnungen.

Anfang Juli erkrankte sie an einer Bauchspeicheldrüsenentzündung und wurde ins Krankenhaus in Viersen eingeliefert. Hier nahmen ihre körperlichen Kräfte immer weiter ab. Sie spürte, dass ihr langes Leben sich dem Ende neigte und hatte den sehnlichen Wunsch, zurück nach Haus Salus zu kommen. Glücklich wieder zu Hause zu sein, war sie dankbar für jede Hilfe und nahm still und gelassen Abschied von den Schwestern und Pflegerinnen.

Am Fest von Maria Magdalena, der ersten Apostolin, rief der gute Gott sie beim Namen und führte sie aus dieser Zeit in seine Ewigkeit. Mit der Tagesheiligen kann sie jetzt sagen: „Ich habe den Herrn gesehen!“

Mit vielen Menschen danken wir Schwestern ihr für die österliche Botschaft, von der sie mit ihrem ganzen Leben Zeugnis gegeben hat.