Schwester  Maria  Aloysiane

Schwester  Maria  Aloysiane              ND 4235            PDF Download

Walburga Gebauer

Maria Regina Provinz, Coesfeld, Deutschland

Datum und Ort der Geburt:            30. März 1929               Reichenbach/ Schlesien
Datum und Ort der Profess:           08. Februar 1953          Mülhausen
Datum und Ort des Todes:             08. Dezember 2020     Kempen, Krankenhaus
Datum und Ort der Beerdigung:   14. Dezember 2020      Mülhausen, Schwesternfriedhof

„Was kein Auge jemals sah, was kein Ohr jemals hörte und was sich kein Mensch vorstellen kann, das hält Gott für die bereit, die ihn lieben.“ (1 Kor 2,9)

Schwester Maria Aloysiane war eine große Marienverehrerin und liebte das Rosenkranz-gebet. Und so könnte man es als bedeutsam ansehen, dass sie am 8. Dezember, einem großen Marienfest, zu Gott heimgerufen worden ist.

Schwester entstammte einem tief frommen Elternhaus und betonte immer, dass sie die Mittlere von 13 Kindern war; zehn der Geschwister sind bereits verstorben. Im Kreis ihrer Familie verlebte sie eine frohe, unbeschwerte Kinder- und Jugendzeit; bis zuletzt schwärm-te sie von ihrer schönen schlesischen Heimat, aus der die Familie 1946 vertrieben wurde. Es dauerte eine Zeit, bis sich die Familie in Oldenburg wieder zusammengefunden hatte.

Für ihren Eintritt in unsere Gemeinschaft am 16. Januar 1950 hatte der Vater zur Bedingung gemacht, dass alle Brüder aus dem Krieg zurückgekehrt sein mussten.

Schwester Maria Aloysiane wurden pädagogische Aufgaben übertragen in Kindergärten, Internaten und Heimen für mehrfach behinderte Kinder und Jugendliche. Schwester hatte eine natürliche pädagogische Begabung, so dass sie die ihr Anvertrauten geduldig und mit viel Einfühlungsvermögen betreute. Dies war ihr von ihrer Mutter vorgelebt worden, so wie wir es aus ihrem Erzählen hörten. Ihre Aufgaben im Heinrich-Haus Engers und im Haus Maria Helferin in Leuth waren ihr besonders lieb gewesen.

Zudem war Schwester Maria Aloysiane vielseitig begabt: Sie konnte handarbeiten, töpfern und beim Malen waren ihrer Phantasie keine Grenzen gesetzt. Selbst bei der häufigen Umgestaltung ihres Zimmers war sie kreativ und scheute keine Mühe.

Wenn ihr etwas gut gelungen war, bereitete es ihr Freude, dies weiter zu schenken. Auch sie selbst konnte sich an ihren Werken erfreuen, weil sie ihre Begabung als von Gott geschenkt ansah.

Der Tod war für Schwester Maria Aloysiane kein Thema, das sie verdrängte; sie kam immer wieder darauf zu sprechen – ganz gelassen und pragmatisch. Dass wir sie durch das Corona-Virus verlieren mussten, hat uns getroffen.

Sie, die für alles Schöne offen und dankbar war, wird jetzt erfahren, was „Gott denen bereitet hat, die ihn lieben“.