Schwester Maria Felicite

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Gertrud Scholte van Mast

Maria Regina Provinz, Coesfeld / Deutschland

Datum und Ort der Geburt:         04. Juni 1933             Kleine-Mast bei Vreden, Deutschland
Datum und Ort der Profess:        30. August 1955        Coesfeld
Datum und Ort des Todes:          14. November 2013   Coesfeld
Datum und Ort der Beerdigung:     19. November 2013   Coesfeld

Schwester Maria Felicite, Gertrud Scholte van Mast, wurde als siebtes von elf Kindern des Landwirts Heinrich Scholte van Mast und seiner Ehefrau Maria, geb. Gehling in Kleine-Mast bei Vreden, Kreis Ahaus, geboren. Am 07. Juni 1933 empfing sie in der Pfarrkirche St. Georg in Vreden die Taufe. 1940 feierte sie hier ihre Erstkommunion und 1943 die Firmung. Zusammen mit fünf Brüdern und fünf Schwestern wuchs sie in ihrem El­ternhaus auf. Ihre ältere Schwester Helene trat bei den Mauritzer Franziskanerinnen ein und erhielt den Namen Maria Celinis.

Von 1939 bis 1947 besuchte Gertrud die Volksschule in Vreden. Als Elfjährige erlitt sie durch Tiefflieger der Alliierten einen Kniedurchschuss, der ihr zeitlebens zu schaffen machte. Nach Abschluss der Volksschule begann sie im Josefshaus, Vreden, ihre Ausbildung zur Wäsche-schneiderin, die sie mit einer sehr guten Gesellenprüfung abschloss. Nach der Lehrzeit arbeite-te sie von Mai 1951 bis Anfang 1953 im Nähzimmer des Kinderheims Vinzenzwerk e.V. in Handorf bei Münster.

Die heimatlich-katholische Lebensordnung in ihrer Familie und das katholisch-christliche Umfeld in Vreden hatten Gertrud geprägt. Vor allem war ihr die Beziehung zur Mutter Gottes sehr teuer. Ihre Entscheidung, als Ordensschwester zu leben, wurde sicherlich beeinflusst durch die Begegnung mit den Schwestern U.L.Frau, die im Vinzenzwerk für Kinder aus unvollständigen oder gebrochenen Familienverhältnissen sorgten. Hinzu kam, dass sie den Ordenseintritt ihrer Schwester (mit-)erlebt hatte.

Am 21. Januar 1953 begann Gertrud in Coesfeld ihr Postulat/Noviziat in unserer Gemeinschaft, der Kongregation der Schwestern U.L.Frau. Mit dem pfarramtlichen Zeugnis, das sie – wie alle Kandidatinnen – einreichte, bescheinigte der Pfarrer ihrer Heimatgemeinde ihr, sie habe mit ihrer Lebensführung „ihrem Elternhaus und der Gemeinde Ehre gemacht“.

Bis zum Zeitpunkt ihrer endgültigen Gelübde 1960 betätigte Schwester M. Felicite sich in Coesfeld und Vechta mit dem Nähen der Ordenskleidung und war auch in der Verantwortung für die Kapelle und im Pfortendienst eingesetzt. Von 1961 bis 1976 wirkte sie in Nähkursen und gab Handarbeitsunterricht in Allagen, wo sie für 3 Jahre das Amt der Hausoberin innehatte. Ihre Ausbildung im Wäscheschneiderinnen-Handwerk vervollständigte sie, indem sie die Meister-prüfung im Damenschneider-Handwerk ablegte.

Wir alle haben durch ihre geschickten Hände und ihr gutes Einschätzungsvermögen jahrzehnte-lang passende, gut sitzende Kleidung getragen und sind dankbar, dass sie ihr Talent für uns einsetzte. Darüber hinaus übernahm sie seit 1978 im Kloster Annenthal unermüdlich die Verantwortung für den Pfortendienst und war in ihrer Dienstbereitschaft nicht zu überbieten. Zudem freuten wir uns – vor allem an Festen – an ihren immer neuen Blumenarrangements in unseren Räumen, für die ihr die Ideen nie ausgingen.

Den Kontakt zu ihrer Familie pflegte sie mit liebevollem Interesse.

So leise und zurückhaltend wie sie unter uns lebte, so still und sehr unerwartet ist sie von uns gegangen. Wir wissen sie in Gottes Hut, wo sie von ihrer Unermüdlichkeit ausruhen kann.