Schwester Anna Marise

Schwester Anna Marise                ND 5357                   PDF Download

Anna Zorzi

Nossa Senhora Aparecida Provinz, Canoas, RS, Brasilien

Datum und Ort der Geburt:              12. April 1937                           Ivorá, Júlio de Castilhos, RS
Datum und Ort der Profess:             11. Februar 1960                     Passo Fundo, RS
Datum und Ort des Todes:               30. Dezember 2018                 Recanto Aparecida, Canoas, RS
Datum und Ort der Bestattung:        30. Dezember 2018                 Schwesternfriedhof, Canoas, RS

 „Dient dem Herrn mit Freude! Kommt vor sein Antlitz mit Jubel.” Psalm 100, 2

Wie der Psalmist in Psalm 100,2 sagt, diente Schwester Anna Marise dem Herrn ihr ganzes Leben “mit Freude”. Nun kann sie “mit Dank und Lobgesang durch seine Tore eintreten” und die guten Taten, die sie zum Aufbau des Reiches Gottes vollbracht hat, vor ihn legen.

Anna ist das elfte der zwölf Kinder der Eheleute Augusto und Maria Donato Zorzi. Sie lebte nur wenige Jahre bei ihren Eltern, denn ihre Mutter starb, als Anna erst vier Jahre alt war und ihr Vater starb, als sie elf war. Ein Jahr nach dem Tod ihrer Mutter zog sie zu einer Tante. Schwester Anna Marise fühlte sich ihrer Familie sehr verbunden und förderte die Beziehungen innerhalb der Familie.

Als sie 20 Jahre alt war, bat Anna Marise um Aufnahme in die Kongregation der Schwestern Unserer Lieben Frau. Bei der Bitte um Aufnahme sagte sie, dass sie schon “seit dem achten Lebensjahr den Wunsch hatte, Schwester zu werden.” Ihr Wunsch wurde erfüllt und 1960 legte sie ihre erste Profess in Passo Fundo ab. 42 Jahre war sie als Krankenschwester in verschiedenen Krankenhäusern tätig.

Schwester Anna Marise hatte gute Beziehungen zu den Mitarbeitern und zu den Kranken, für die sie sorgte. Ihr immer freundliches und liebenswürdiges Lächeln zog viele Menschen an.

Neben ihrem Einsatz als Krankenschwester nahm sie die Herausforderungen des Alltags humorvoll an. Eine Schwester berichtet: Sie war witzig und brachte uns immer zum Lachen. Sie hatte z.B. immer ein Blatt Papier und einen Stift in der Tasche, damit sie einen Witz, den sie hörte, sofort aufschreiben konnte. Wenn sie dann bei den Mahlzeiten oder in der Erholung ihre Hand in die Tasche gleiten ließ, wussten wir, dass es etwas zum Lachen gab…

Sie war eine willensstarke Frau, die ihre Gedanken und Wünsche klar und direkt ausdrückte, aber der Gemeinschaft mit großer Treue diente. Im Recanto Aparecida, wo sie seit 2013 lebte, beteiligte sie sich gerne an der Vorbereitung der Liturgie oder des gemeinschaftlichen Gebets und sorgte liebevoll für die Kapelle.

In den letzten Jahren begrüßte sie gerne die Besucher des Provinzhauses. Sie begrüßte jeden mit freundlicher Aufmerksamkeit und einem lächelnden Gesicht. In ihrer Freizeit las sie und verzierte Bettdecken und Handtücher mit feiner Handarbeit. 

Schwester Anna Marise hatte eine große Liebe zur Kongregation. Sie zeigte großes Interesse an den Ereignissen in der Provinz und betete für die Schwestern und deren Tätigkeiten. Nach dem Beispiel Unserer Lieben Frau versuchte sie, Gott mit Freude zu dienen.

2017 wurde bei ihr Bauchspeicheldrüdenkrebs diagnostiziert. Mit Mut und Willensstärke nahm sie die Chemotherapie und die Operation an, sodass sie noch ein Jahr leben konnte. Schwester liebte das Leben, aber ihr Wunsch, noch länger zu leben, ging nicht in Erfüllung. Die Krankheit entwickelte sich in diesem Jahr besonders agressiv. Tapfer ertrug sie die Behandlung und war dankbar für jede Pflege. Sie wollte keine Last für die Mitschwestern und für das Pflegepersonal sein.

Mit dem zu Ende gehenden Jahr endete auch der irdische Lebensweg von Schwester Anna Marise. Am Morgen des 30. Dezember ging Schwester heim zum Vater, der sie in sein Reich des Lichtes und des Friedens rief. Wir danken Schwester für ihr Zeugnis des Glaubens, der Freude und der Einsatzbereitschaft.