Schwester Maria Amantia

AmantiaSchwester  Maria  Amantia                       ND 4218           ⇒ PDF Download
Hedwig Volmer

Maria Regina Provinz, Coesfeld, Deutschland(Casa Pio X., Rom, Italien)

Datum und Ort der Geburt:         24. Dezember 1923    Coesfeld / Deutschland
Datum und Ort der Profess:        08. April 1948               Mϋlhausen / Deutschland
Datum und Ort des Todes:          13. September 2015   Rom / Italien
Datum und Ort der Bestattung:  16. September 2015   Cimitero Verano / Rom, Italien

Hedwig war das dritte der sieben Kinder von Heinrich Volmer und Maria Roters. Sie wuchs auf dem elterlichen Hof auf. Ihre Eltern waren tief katholisch, und sie hatte eine sorglose Kindheit inmitten ihrer Geschwister. In der St.Lamberti Kirche in Coesfeld wurde sie getauft und empfing die Erstkommunion. 1934 zog Hedwig nach Schöppingen um, wo sie auf dem Bauernhof ihres Onkels und ihrer Tante lebte. Stolz wies sie oft darauf hin, dass sie in Schöppingen von Kardinal von Galen gefirmt wurde. Ihre Jugend wurde getrübt von den Kriegereignissen des Dritten Reichs; ihr Buder Josef verstarb 1945 in Russland. Nach dem Ende der Pflichtschulzeit half sie im Haus und auf den Feldern.

1943 kam sie im Marienstift in Gescher in Kontakt mit unseren Schwestern, wo sie als Auszubildende die vielen Aufgaben im Haushalt erlernte. Angezogen von der Atmosphäre des Friedens und der Ruhe und vom Charisma der Schwestern entschied sie sich zur engeren Nachfolge Christi. Am 8. September 1945 trat sie in Ahlen in unsere Gemeinschaft ein. Bei der Einkleidung in Mülhausen am 8. April 1946 erhielt sie den Ordensnamen Schwester Maria Amantia. Nach der ersten Profess am 8. April 1948 wurde sie als Köchin nach Bonn Venusberg gesandt, sowie später nach Hamborn, Oedt, Marxloh und Engers. Nach einem Jahr in verschiedenen Aufgaben im Haushalt der Gemeinschaft in Meiderich wurde sie nach Rom versetzt, wo sie am 28. Februar 1954 im Generalat ihre Ewige Profess ablegte.

Damit begann ihre Tätigkeit in Italien – im Provinzhaus in Rom, im Mutterhaus, in Vicarello, in Trevignano und in Mailand, wo sie die längste Zeit ihrer Aktivität in Italien verbrachte. Hier war sie die Seele des Hauses und der Schule. In ihrer Arbeit war sie exakt und sehr verantwortungsvoll. Sie sah das Haus wie ihr eigenes an, für das sie mit ganzem Herzen und viel Energie sorgte. Sie kannte alles und jeden und sprach mit allen – auch mit den Vögeln und den Fischen, die ihrer Obhut anvertraut waren. Mit der Schließung der Schule in Mailand wurde sie zum damaligen Provinzhaus nach Rom versetzt, wo sie zur Freude und Erbauung aller mit der Verwaltung und der Sorge für den Garten betraut wurde. Den ganzen Tag war sie auf den Beinen und zog sich abends nie zurück ehe sie von allen Fenstern und Balkonen einen Blick auf den Garten geworfen hatte um sicher zu stellen, dass alles in Ordnung war. Sie lebte und nährte einen Sinn für die Schönheit und die Harmonie in der Natur und liebte die Fische in unserem Brunnen, die sie versorgte. Auch die Vögel im Garten, die sie manches Mal heimlich fütterte, kamen nicht zu kurz.

In den letzten Jahren wurde ihre Aufgabe zunehmend schwerer für sie, aber dennoch lief sie hierhin und dorthin und nahm die Treppen bis in den vierten Stock zu Fuß. Es war sehr schwer für sie, Veränderungen im Tageslauf anzunehmen, und jedes Mal sagte sie „In der Tat, es gibt Veränderungen!“ Sie war eine betende Seele. Wenn sie nicht in den Garten gehen konnte fand man sie in der Kapelle vor dem Allerheiligsten, wo sie für die Anliegen der Kirche und der Kongregation und für uns alle betete.

Wir danken dem Herrn für das Geschenk, das er unserer Gemeinschaft in Schwester Maria Amantia gemacht hat, für das Gute, das sie gewirkt hat, und für ihr stilles Zeugnis. Jetzt, da sie im Haus des Vaters lebt und weiß, was wir brauchen, bitten wir sie um ihre Fürsprache, so dass wir den Auftrag erfüllen können, den der gute Gott uns anvertraut hat.