Schwester Maria Franzeska

Franzeska_w300Schwester Maria Franzeska   ND 3949      ⇒ PDF Download
Paula Rump

Maria Regina Provinz, Coesfeld / Deutschland

Datum und Ort der Geburt:    02. Oktober 1923   Lastrup, Deutschland
Datum und Ort der Profess:   17. Oktober 1945    Mülhausen
Datum und Ort des Todes:      16. Dezember 2013     Kloster Annenthal, Coesfeld
Datum und Ort der Beerdigung:   20. Dezember 2013     Schwesternfriedhof, Coesfeld

Schwester Maria Franzeska, Paula Rump, wuchs mit sechs Geschwistern in ihrem Elternhaus in Lastrup im Kreis Cloppenburg auf.

Nach der Schule erwarb sie berufliche Kenntnisse durch ihre Beschäftigung im Haushalt-, Hotel- und Gaststättengewerbe. Darauf erweiterte sie ihre Erfahrungen und Fähigkeiten in zwei Ausbildungs- bzw. Tätigkeitsjahren als Lern- und Beiköchin bei unseren Schwestern im Waisenhaus Antoniusstift in Damme. Dort festigte sich ihre Absicht, in unsere Kongregation  einzutreten. Weil es im national-sozialistischen Deutschland nicht erlaubt war, einen geistlichen Beruf zu ergreifen, begann Paula Rump 1943 im Reservelazarett in Ahlen zunächst eine Ausbildung als Schwesternhelferin. Dort befand sich damals unser Noviziat, das nach der Beschlagnahme unseres Mutterhauses in Mülhausen in unsere als Lazarett genutzte Schule ausgelagert war. So konnte Paula zusammen mit anderen jungen Frauen neben der offiziellen Schwesternausbildung – gleichsam verdeckt – die Klosterausbildung wahrnehmen. Nach dem Krieg, im Oktober 1945, schloss sie ihr Noviziat im Mutterhaus Mülhausen mit ihrer Profess ab.

Bis 1963 sorgte Sr. M. Franzeska für jeweils ein bis zwei Jahre in den Küchen verschiedenster Einrichtungen für das leibliche Wohl von Schülerinnen, MitarbeiterInnen, Gästen und Mitschwestern. „Sie konnte gut kochen,“ stellte eine Mitschwester fest; Gäste lobten ihre „ausgezeichnete Küche“, ehemalige Lehrlinge und Schülerinnen schwärmten von ihren Salaten und ihrer Backkunst. Sr. M. Franzeska gab ihre Kenntnisse gerne weiter an alle, die von ihr lernen wollten. Sie sorgte für eine positive Atmosphäre im Küchenbereich und liebte es, Neues auszuprobieren. Während der ersten Zeit ihrer beruflichen Tätigkeit nahm sie ihren relativ häufigen Arbeitsplatzwechsel zwischen Kempen und Pyrmont, Vechta und Münster bereitwillig in Kauf, bis sie ab 1963 bis 2002 die Küche für den offenen Mittagstisch im Liebfrauenstift in Münster mehrere Jahrzehnte lang führen konnte.

Das gemeinsame Beten war Sr. M. Franzeska ebenso wichtig wie die persönliche Beziehung zu Gott. Sie lebte daraus und gewann Kraft auch in schwierigen Zeiten und Situationen. Freude fand sie an der Musik, besonders bei entsprechenden Angeboten im kirchlichen Raum. In freien Stunden, vor allem in ihren Ferien, erholte sie sich u. a. bei gemeinsamen Fahrradausflügen.

Mit ihren Angehörigen fühlte sie sich fest verbunden und nahm Begegnungen mit ihnen gerne wahr. In den ersten Zeiten ihres Ruhestands hier im Kloster Annenthal hielt sie ihre Fahrradgewohnheiten noch hoch. Die letzten Wochen ihres Lebens wurden durch ihre Knochenbeschwerden und die operativen Eingriffe mühsam. Das beeinträchtigte die Vorfreude auf ihren 90. Geburtstag, den sie nur noch begrenzt feiern konnte, sehr. Sie verabschiedete sich jedoch bewusst von ihren Erwartungen und bejahte ihr nahendes Lebensende. So konnte sie in adventlichem Frieden von uns gehen – auf ihren/unseren Gott zu. Wir sind unserer Schwester M. Franzeska dankbar, und wir sind dankbar für sie.