Schwester Maria Geroldine 

Schwester Maria Geroldine             ND 5066            PDF Download

Ursula Dörpinghaus

Maria Regina Provinz, Coesfeld/Deutschland

Datum und Ort der Geburt:               21. Dezember 1937     Dillingen / Saar, Deutschland
Datum und Ort der Profess:                11. April 1961              Mülhausen
Datum und Ort des Todes:                06. August 2020          Mülhausen, Haus Salus
Datum und Ort der Beerdigung:       13. August 2020          Mülhausen, Schwesternfriedhof

„Ich vermähle dich Jesus Christus, dem Sohne des Allerhöchsten“              (Worte bei der 1. Profess)

In der Familie der Eheleute Bruno und Maria Dörpinghaus wuchs Ursula zusammen mit ihrer älteren Schwester Genoveva und ihrem Zwillingsbruder Felix in einem vom Glauben und politischer Verantwortung geprägten Umfeld auf. Der Vater musste aus beruflichen Gründen oft den Wohnort wechseln und die Kinder damit auch die jeweilige Schule.

Vater Dörpinghaus arbeitete nach der Gründung der Bundesrepublik Deutschland als Referent im Auswärtigen Amt in der neuen Bundeshauptstadt in Bonn und war einer der Mitbegründer der nach dem 2. Weltkrieg neu gegründeten Partei CDU und ein persönlicher Freund des ersten Bundes-kanzlers der BRD, Dr. Konrad Adenauer. Die Familie zog berufsbedingt nach Bornheim-Roisdorf bei Bonn und Ursula besuchte die Liebfrauenschule. Dort lernte sie die Schwestern Unserer Lieben Frau kennen. 1952 kam Ursula als Aspirantin nach Mülhausen und besuchte die Liebfrauenschule, die sie 1957 beendete. Am 14. August 1958 begann sie in Mülhausen ihre Ordensausbildung. Ihr Zwillingsbruder entschied sich ebenfalls für einen geistlichen Beruf und wurde Priester.

Ab dem 2. Noviziatsjahr besuchte Sr. M. Geroldine das Kindergärtnerinnenseminar in Oedt, das sie 1962 als Erzieherin abschloss. Bis zur Ablegung der Ewigen Gelübde arbeitete sie in verschiedenen Internats- und Heimgruppen der Provinz. Ihrem Wunsch und ihrer Neigung entsprechend besuchte sie ab 1967 das Werkseminar in Düsseldorf und schloss an der Pädagogischen Hochschule in Köln ein Studium im Fach Kunsterziehung an.

Von 1969 bis 1990 arbeitete sie als Fachlehrerin für Kunst und Werkerziehung an der Real- und Aufbaurealschule in Geldern und danach drei Jahre in der Freizeitgestaltung des Internates in Ratingen und versorgte gleichzeitig die Pforte.

2005 wurde sie nach Bonn, Haus Maria Einsiedeln, versetzt. Hier erhielt sie ein eigenes Atelier für ihre kunstgestalterischen Arbeiten und trug mit ihren Bildern wesentlich zur Dekoration des Hauses bei. Gerne gab sie ihr Können und Wissen in Kursen an interessierte Menschen weiter.

Ab 2014 verlebte sie ihren Ruhestand in Haus Salus in Mülhausen, war dankbar für jede Hilfe im Umgang mit körperlichen Gebrechen und gestaltete weiterhin Karten und Bilder, deren Verkaufserlös sie an unsere Mission in Uganda weitergab.

Seit 1990 versuchte sie im freien Kunstschaffen ihre Ideen zu verwirklichen und schuf religiöse Bilder und Bilderzyklen und auch Motive aus der Natur. Ihr prominentester Auftraggeber war Kardinal Joachim Meisner von Köln, mit dem sie auch eine persönliche Freundschaft verband. Ihrem Schaffen war 2017 eine Ausstellung ihrer Werke gewidmet unter dem Titel „Sakrales Schaffen“ – anlässlich der 30. Jubiläumsausstellung in Schloss Nörvenich.

Sr. M. Geroldine war eine sehr freundliche und geduldige Schwester, die aufgeschlossen und hilfsbereit war und ein besonders großes Herz hatte für die Mission in Afrika und für die Menschen in ihrem Umfeld, denen sie gerne ihre Hilfe und ihr Gebet schenkte. Ihr Leben mit seinen Erfolgen und seinen Schattenseiten, vor allem ihrer schwachen Gesundheit, nahm sie in tiefem Glauben und kindlichem Vertrauen auf Gottes Güte an. Mit ihrer Familie fühlte sie sich zeitlebens eng verbunden.

Am Fest der Verklärung Christi nahm Jesus sie im Tod mit sich auf den Berg, wo sie in ewiger Anschauung die Erfüllung ihrer Sehnsucht gefunden hat.