Schwester Maria Henrike       

Schwester  Maria  Henrike                 ND 4793                PDF Download

Emilia GROTE

Maria Regina Provinz, Coesfeld, Deutschland

Datum und Ort der Geburt            17. August 1932        Beverbruch, Kreis Cloppenburg
Datum und Ort der Profess:          27. Februar 1957      Coesfeld
Datum und Ort des Todes:            19. Januar 2023        Coesfeld, Kloster Annenthal
Datum und Ort der Bestattung:   25. Januar 2023        Coesfeld, Schwesternfriedhof

„Der Herr ist mein Licht und mein Heil.“  Psalm 27,1

Dieser erste Vers von Psalm 24 begleitete Schwester Maria Henrike während ihres langen Ordenslebens. Immer wieder, besonders, wenn es „dunkel“ um sie wurde, betete sie den Psalmvers im Vertrauen darauf, dass der Herr selbst ihren Weg erhellen und ihr die notwendige Kraft für die nächsten Schritte schenken möge.

Emilia Grote, war das älteste Kind des Ehepaares Bernhard und Emma Grote. Der Vater bewirtschaf-tete einen Bauernhof. Hier wuchs sie mit ihren fünf jüngeren Geschwistern auf. Ab Ostern 1939 besuchte Emilia in Beverbruch die Volksschule. 1944 wechselte sie zum staatlichen Gymnasium nach Cloppenburg, wo sie sich nicht besonders wohl fühlte, wie aus ihrem Lebenslauf hervorgeht. Darum war sie glücklich darüber, dass nach dem Krieg die Liebfrauenschule wieder eröffnet wurde, die sie dann weiter besuchte und die ihrem Wesen mehr entsprach.  Getrübt wurde diese Zeit durch den plötzlichen Tod der Mutter. 1954 bestand Emilia das Abitur an der Liebfrauenschule.

Schon bald nach dem Abitur wurde Emilia in das Noviziat der Schwestern Unserer Lieben Frau in der Liebfrauenburg in Coesfeld aufgenommen und erhielt 1955 bei ihrer Einkleidung den Namen Schwester Maria Henrike. Nach ihrer Noviziatsausbildung besuchte sie drei Jahre die Pädagogische Hochschule in Vechta und legte dort 1960 die erste Prüfung für das Lehramt an Volksschulen ab. Gleichzeitig erteilte ihr der Bischof von Münster die Missio Canonica. So war Schwester Maria Henrike als Lehrerin gut aufgestellt und begann ihre Unterrichtstätigkeit an der Liebfrauenschule in Nottuln. Hier bereitete sie sich auch auf das zweite Lehrerexamen vor, das sie 1963 bestand. 1964 wechselte sie nach Berlin an die ordenseigene Grundschule, die dem Liebfrauengymnasium vorgeschaltet war. Gerade die Arbeit mit den kleinen Schulanfängern machte ihr Freude. Außerdem hatte sie in Berlin viele Möglichkeiten, an kulturellen Veranstaltungen teilzunehmen. Wegen einer schweren Erkrankung musste Schwester Maria Henrike ihre geliebte Tätigkeit Berlin beenden und kam 1971 nach Coesfeld. Nach ihrer Genesung übernahm sie einige Stunden Mathematik am Liebfrauen-Berufskolleg in Coesfeld. Es gelang ihr mit pädagogischem Geschick, bei den Schülern Freude am Fach Mathematik zu wecken und sie brachte viel Geduld auf für Schüler, die sich mit der Materie schwer taten. Ihr Hauptarbeitsfeld wurden Verwaltungsarbeiten, die sich auf die ordenseigenen Schulen bezogen. Durch die Bearbeitung von Beihilfeanträgen hatte sie lange Zeit guten Kontakt zu den Kolleginnen und Kollegen.

Auch mit ihrer Familie stand Schwester Maria Henrike in regem Austausch. Einen besonderen Platz in ihrem Herzen hatte ihre Tante Rosa, von der sie viel erzählte. Ihre Tante versorgte nach dem frühen Tod der Mutter den Haushalt und war für die Kinder da, die alle noch zur Schule gingen. Gerne nahm sie immer wieder an Familienfeiern teil und teilte mit ihren Geschwistern und deren Familien Freud und Leid.

2008 siedelte Schwester Maria Henrike endgültig ins Seniorenzentrum um. Nun hatte sie mehr Zeit, ihren vielfältigen Interessen nachzugehen. Bis in ihre letzten Lebenswochen zeigte sie waches Interesse an den Vorgängen in der weltweiten Ordensgemeinschaft und begleitete diese mit ihrem Gebet. Nach Weihnachten nahmen ihre Kräfte mehr und mehr ab. Am Vormittag des 19. Januar 2023 kehrte sie still zu Gott zurück, der ihr zeitlebens Licht und Heil war. Möge Schwester Maria Henrike dieses Licht nun für ewig schauen dürfen.