Schwester Maria Hermtraud

HermtraudSchwester  Maria  Hermtraud            ND 4782            ⇒PDF Download
Margret Hüging

Maria Regina Provinz, Coesfeld / Deutschland

Datum und Ort der Geburt:              08. April 1931      Ramsdorf, Kreis Borken, Deutschland
Datum und Ort der Profess:             03. April 1956      Coesfeld, Liebfrauenburg
Datum und Ort des Todes:               25. Juni 2014      Coesfeld, Kloster Annenthal
Datum und Ort der Beerdigung:     01. Juli 2014        Coesfeld, Schwesternfriedhof

Schwester Maria Hermtraud, Margret Hüging, wuchs als 5. von 14 Kindern in einer „sehr guten religiösen Familie“ auf – so beschrieb der damalige Pfarrer in Ramsdorf die Familie Hüging und erwähnte auch Margrets lebhaftes Interesse an der Pfarrgemeinde – besonders bezüglich der Jugendarbeit. Margrets Schulzeit brach infolge des Kriegsendes 1945 für den neunten Jahrgang ohne eine normale Schulentlassung ab. Nach ca. sieben Jahren Einsatz auf dem Hof der Eltern, „durfte“ sie – wie sie selbst schreibt – von Herbst 1951 bis Herbst 1952 die Landfrauenschule Marienhain in Vechta besuchen. Und – so fährt sie in ihrem Lebenslauf fort – „Alsbald hatte ich mich fest entschlossen, dem Ordensberufe zu folgen.“

Am 05.Mai 1953 begann sie ihr Noviziat im damaligen Provinzhaus der Schwestern U.L.Frau in Coesfeld. Ihr Heimatpfarrer hatte Margret „für das religiöse Ordensleben wie auch für das Gemeinschaftleben… die besten Eigenschaften“ attestiert.

Nach ihrer endgültigen Profess war sie über 20 Jahre in verschiedenen Bereichen unserer Tätigkeiten eingesetzt: u.a. in mehreren Großküchen, ebenso wie in der Betreuung von Internatsgruppen. Während dieser Zeit kamen Sr. M. Hermtraud zunehmend Zweifel, ob die tätige Form des Ordenslebens ihrer persönlichen Berufung entsprach. Sie fühlte sich mehr zu einer kontemplativen Lebensweise hingezogen. Um ihre Zweifel zu überprüfen, lebte sie einige Monate als Gast im Konvent der Benediktinerinnen, St. Hildegard in Eibingen. Nach ca. einem halben Jahr kehrte sie zurück mit der Gewissheit, den richtigen Ort ihrer Berufung bei den Schwestern U.L.Frau in einer apostolisch-tätigen Gemeinschaft gefunden zu haben.

Wie vorher brachte sie sich in unser gemeinsames Leben und Wirken ein und konzentrierte sich ganz auf den Großküchenbereich. Viele Jahre sorgte sie kompetent für eine gute und schmackhafte Verpflegung zahlreicher Internatsschülerinnen zwischen 10 und 18 Jahren in Handelsschule und Gymnasium in Ahlen und für ihre Mitschwestern, trug durch originelle Ideen zur Gestaltung der Mahlzeiten an Festtagen bei und leitete gekonnt mehrere Generatio-nen von Lehrköchinnen fachlich und pädagogisch an.

Die Beziehungen zu ihren „Ehemaligen“ pflegte sie gerne und war ansprechbar, wenn jemand Hilfe suchte. Ebenso wichtig war Sr. M. Hermtraud die Beziehung zu ihren Angehörigen, die ihrerseits den Kontakt intensiv pflegten und sie auch im Sterben begleiteten.

An unserem Gemeinschaftsleben beteiligte sich Sr. M. Hermtraud gerne, besonders wenn es ums Singen ging. Besonders wichtig war ihr die Gestaltung unserer Gebetszeiten und Gottes-dienste, Letzteres auch bezüglich der Pfarrgemeinde. Im Kirchenchor der Elisabethpfarre in Ahlen sang sie jahrelang mit.

Nach monatelangem mühsamem Leiden ist sie nun heimgegangen – begleitet von aufmerk-samen pflegenden Mitmenschen, Schwestern und Angehörigen. Vertrauen wir sie dankbar der Liebe unseres guten Gottes an.