Schwester Maria Hildegardis 

Schwester Maria Hildegardis                  ND 4241                    PDF Download

Mechtild Ingensiep

Maria Regina Provinz, Coesfeld, Deutschland

Datum und Ort der Geburt:            26. Oktober 1928           Kempen / Nrh.
Datum und Ort der Profess:            09. April 1953                 Mülhausen
Datum und Ort des Todes:              02. Juni 2021                  Mülhausen, Haus Salus
Datum und Ort der Beerdigung:     11. Juni 2021                   Mülhausen, Schwesternfriedhof

„Herr, unser Herr, wie bist du zugegen und wie unsagbar nah bei uns.“

Aus dieser Glaubensgewissheit schöpfte Schwester Maria Hildegardis immer wieder ihre Kraft.

Mechtild verlebte ihre Kindheit zusammen mit ihren drei Geschwistern im nahen Grefrath, wo ihr Vater Rektor der Volksschule war. Zeitlebens blieb sie ihrer Familie verbunden, und es war ihr ein großes Bedürfnis, die Anliegen ihrer Familie mit ins Gebet zu nehmen.

Bei der Wiedereröffnung unserer Liebfrauenschule in Mülhausen nach Kriegsende gehörte sie ab Oktober 1945 zu den ersten Schülerinnen und legte dort 1949 die Reifeprüfung ab.

Bereits 1950 trat sie in unsere Kongregation in Mülhausen ein. Nach ihrer ersten Profess wurde sie als Erzieherin in den Internaten in Mülhausen und Ratingen eingesetzt. Schwester brachte sich sowohl hier als auch später als Lehrerin in der Volksschule in Rheinbach ganz ein. Ihre ihr lieb gewordene Tätigkeit in der Volksschule gab sie auf, um in unserem Mädchengymnasium St. Joseph (Rheinbach), wo Lehrermangel herrschte, zu unterrichten.

Krankheitsbedingt wurde Sr. M. Hildegardis 1976 für einen längeren Zeitraum nach Bad Peterstal beurlaubt, wo sie im Konvent der Vinzentinerinnen von Freiburg lebte. Über diese für sie wohl wichtige Zeit schreibt sie selbst: “Die Schule und ihre jungen Menschen, denen bislang meine Liebe gehörte, rückten immer weiter von mir ab. – In der Begegnung mit dem kranken Menschen und seiner Not erwachten in mir neue Kräfte und eine so feste Zuversicht und Freude, die mir das stille Wissen schenkten, dass hier, in einer solchen Aufgabe, meine Zukunft liegen würde.“ Etwas später schreibt sie: „Die in Bad Peterstal gemachten Erfahrungen gaben mir im Frühjahr 1978 den Mut, mich auf den Weg einzulassen, den meine Ordensobern mich gehen hießen. Ich kehrte in meine Provinz zurück und begann am 1. Mai 1978 (…) meine Arbeit in der Krankenseelsorge in den Universitätskliniken in Bonn-Venusberg.“ Auch diese ihr sehr lieb gewordene Tätigkeit musste sie – wieder krankheitsbedingt – aufgeben und kam 1995, nach kurzen Zwischenstationen in Kempen und Ratingen, nach Haus Salus, wo sie während der ersten Jahre ihre Mitschwestern noch seelsorglich begleiten konnte.

Aus organisatorischen Gegebenheiten feierten wir die Liturgie von Fronleichnam bereits am Vortag. In seiner Homilie verband Pfarrer Quadflieg das Festgeheimnis mit den Strophen des Liedes Nr. 414 aus dem Gotteslob. Hier heißt die erste Strophe: „Herr, unser Herr, wie bist du zugegen / und wie unsagbar nah bei uns. / Allzeit bist du um uns in Sorge, / in deiner Güte birgst du uns.“

Nach der hl. Messe hat Pfarrer Quadflieg Sr. M. Hildegardis die Krankensalbung gespendet. Ihre Nichte, die über die Verschlechterung ihres Gesundheitszustandes informiert worden war, kam umgehend und war dankbar, dass sie bis zum Heimgang ihrer Tante bei ihr sein konnte.

Aus der Gewissheit der Sorge Gottes heraus hat Sr. M. Hildegardis des Öfteren ihre Bereitschaft geäußert, sich Gott zu überlassen. Sie war stets dankbar für jeden Besuch und jede Hilfeleistung; sie fühlte sich „in Haus Salus gut aufgehoben“, wie sie immer wieder betonte.

Im Glauben wissen wir sie nun in Gottes Nähe geborgen und vollendet.