Schwester Maria Karoline

Karoline_w300Schwester Maria Karoline            ND 5609           ⇒PDF Download
Maria Schaap

Maria Regina Provinz, Coesfeld / Deutschland

Datum und Ort der Geburt:           18. April 1936          Vinnen, Kreis Meppen, Deutschland
Datum und Ort der Profess:         12. August 1960     Coesfeld, Liebfrauenburg
Datum und Ort des Todes:           12. Juni 2014          Coesfeld, St.-Vincenz-Hospital
Datum und Ort der Beerdigung:  18. Juni 2014          Coesfeld, Schwesternfriedhof

Schwester Maria Karoline, Maria Schaap, wuchs zusammen mit zwei Brüdern und drei Schwestern in ihrem Elternhaus in Vinnen, Kreis Meppen auf. Nach dem Abschluss der dortigen Volksschule blieb sie aus gesundheitlichen Gründen zunächst zwei Jahre zu Hause bei ihren Eltern, dem Schmiedemeister Heinrich Schaap und seiner Frau Karoline. Nach einer Haushaltstätigkeit in Aschendorf wechselte sie zum Marienstift in Gescher, um – wie sie selbst schreibt – „bei den Schwestern die Küche zu erlernen“. Vermutlich reifte und festigte sich dort ihr Wunsch, Ordens-schwester zu werden; denn sie beendet in ihrem schriftlichen Lebenslauf die Erwähnung der Zeit in Gescher mit dem Satz: „…Jetzt habe ich mich fest entschlossen, mein Leben ganz dem Herrgott zu weihen.“

1957 begann Maria ihr Noviziat in unserem Provinzhaus in Coesfeld. Bei ihrer Einkleidung erhielt sie mit dem Namen Schwester Maria Karoline den Namen ihrer 1955 verstorbenen Mutter.

Schon als junges Mädchen hatte Sr. M. Karoline gesundheitliche Probleme und erkrankte auch in ihren Klosterjahren mehrfach ernstlich. Trotzdem konnte sie sich ihre frohgemute Lebensbejahung bewahren, ebenso ihren trocken-verschmitzten Humor, mit dem sie die Atmosphäre auflockern und rasch Kontakte herstellen konnte. Während ihrer Ausbildungen –sie legte die Gesellenprüfung als Damenschneiderin ab und durchlief einen Altenpflegelehrgang – trug sie in unserer Schwestern-gemeinschaft und bei den Mitlernenden zu einem freundlichen und munteren Miteinander bei. Sie wusste sowohl mit alten Menschen wie mit Studentinnen warmherzig umzugehen. Auch in ihren relativ häufigen Krankenhausaufenthalten gewann sie rasch die Sympathie ihrer Mitpatienten und der Menschen, die sie pflegten und behandelten.

Ihre Blumenkinder, denen sie in ihrem Zimmer viel Raum gab, pflegte sie als liebevolle Gärtnerin. Ebenso liebevoll versorgte sie als ausgebildete Sakristanin jahrelang den Altar und den Blumen-schmuck in der Martinikirche in Münster. Mit geschickten Händen erarbeitete sie ansprechende Dekorations- und Gebrauchsdinge – meist zugunsten der Mission – konnte bei Kleidungsproblemen helfen und war gerne bereit zu raten, wo sie gefragt wurde.

An unseren gemeinsamen Gebetszeiten und am Austausch über Glaubens- und Lebensfragen nahm sie lebhaft teil – auch als ihr ihre Behinderungen zunehmend zu schaffen machten. Dadurch hatte sie vermehrt mit Mutlosigkeit zu kämpfen und damit, die Geduld zu verlieren. Diese Regungen überwand sie – zumindest nach außen – durch ihre gläubige und vertrauensvolle Lebensbejahung.

Sehr wichtig war ihr ihre Beziehung zu ihren Angehörigen. Sie traf sich gerne mit ihnen, begleitete sie mit viel Interesse und erzählte von ihnen.

Gegen ihre letzte Operation sah Schwester M. Karoline sehr an und hatte Mühe, sich darauf ein-zulassen. Vielleicht ahnte sie, dass sie aus der Narkose nicht mehr erwachen würde. Die Nachricht von ihrem plötzlichen Tod schockierte uns sehr. Es fällt uns nicht leicht, so abrupt von ihr getrennt zu werden, wenn wir auch wissen, dass ihr Leben nur gewandelt wird. Legen wir sie Gott gleichsam ans Herz und danken für ihr Leben mit und unter uns.