Schwester Maria Magdalena

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Schwester Maria Magdalena          ND 5663               ⇒ PDF Download
Irmgard Tepe

Maria Regina Provinz, Coesfeld / Deutschland

Datum und Ort der Geburt:     13. Juni 1941       Dinklage, Kreis Vechta, Deutschland
Datum und Ort der Profess:     07. April 1964    Coesfeld, Liebfrauenburg
Datum und Ort des Todes:           19. September 2014   Münster, Universitätsklinikum
Datum und Ort der Beerdigung:  26. September 2014   Coesfeld, Schwesternfriedhof

Schwester Maria Magdalena, Irmgard Tepe, wuchs mit ihren 11 Geschwistern in einem lebendigen, religiös geprägten Elternhaus in Dinklage auf. Im Umgang mit ihren Schwestern und Brüdern gewann sie ihre ganz eigene, etwas herbe Art, hilfsbereit zu unterstützen, sich zurück zu nehmen, verantwortlich für andere zu sorgen, aber auch, sich zu behaupten, den eigenen Weg zu finden und zu gehen.

Sofort nach Abschluss der Volksschule lernte sie im St. Antoniusstift bei den Schwestern U.L.Frau in Damme hauswirtschaftliche wie (heil-)pädagogische Praxis kennen. Später besuchte sie unsere Haushaltungsschule in Coesfeld und lernte während der Internatszeit unsere Gemeinschaft näher kennen. Nach dem Besuch der Handelsschule in Coesfeld entschloss sie sich 1961, ihr Leben als Ordensfrau in der Gemeinschaft der Schwestern U.L.Frau zu beginnen.

Im Anschluss an ihre Ordensausbildung legte sie 1964 ihre ersten Gelübde ab und arbeitete mehrere Jahre in unserer Provinzverwaltung. Vorübergehend lebte sie in der Schwesternkommu-nität in Vreden, wo sie für die Kasse sowie den Haushalt mitverantwortlich war und Jugendarbeit und katechetische Aufgaben kennen lernte. Ihre endgültige Profess legte sie 1969 in Rom ab.

Von 1972 bis 1974 übernahm sie die Leitung einer Gruppe von Kindern und Jugendlichen im Vinzenzwerk Handorf, einer katholischen Einrichtung für öffentliche Erziehungshilfe. Damals waren alle Heime für Kinder und Jugendliche betroffen von der Umstrukturierung der üblichen alters-gleichen großen Gruppen in Kleineinheiten. Sr. M. Magdalena erlebte und gestaltete diese Phase engagiert mit und brachte ihre Erfahrung 1974-76 in ihre Ausbildung zur Heimerzieherin mit dem Schwerpunkt Heilpädagogik ein. Zurück im Vinzenzwerk trug sie als Gruppenleiterin die weitere Entwicklung der neuen Gruppenstruktur verantwortlich mit. Vor allem war ihr wichtig, auf diesem Weg die Kinder besser in ihrer Persönlichkeit achten und schützen zu können und ihnen individuelle Zuwendung und Förderung zu sichern. So stützte sie zusammen mit anderen das Konzept von Außenwohn- und Kleinstgruppen. In den 90er Jahren zog sie mit zwei Mädchen unterschiedlichen Alters in eine Wohnung außerhalb des Heimbezirks und verschaffte ihren heranwachsenden Schützlingen familienähnliche Lebensbedingungen. Gleichsam als ihr Lebenswerk setzte sie das neue Konzept um und setzte sie sich voll ein als Ordensfrau, die sich für den Dienst am Nächsten im Sinne Jesu entschieden hatte.

Im Ruhestand hielt Sr. M. Magdalene ihre Beziehung zu ihren inzwischen erwachsenen Schutzbefohlenen aufrecht und stand in der Kommunität in Handorf weiterhin für sie und andere „Ehemalige“ zur Verfügung. Sie engagierte sich auch in der Pfarrgemeinde, besonders im Seniorenbereich. Neben und mit ihren „Töchtern“, blieb sie in Kontakt mit ihrer eigenen großen Familie, teilte ihre Freuden, Sorgen und ihre Trauer.

Statt – wie geplant – in unser Kloster Annenthal überzusiedeln, wurde Sr. M. Magdalena am 19.09.2014 endgültig heimgeholt. Mit allen, die ihr nahe standen, sind wir traurig, dass wir sie unerwartet und ohne wirklichen Abschied verlieren mussten. Aber es ist gut für sie, dass sie aus den schweren Folgen ihrer Gehirnblutung erlöst wurde und – wie wir fest glauben – bei Gott, auf den sie ihre Hoffnung setzte, ihren Frieden gefunden hat. Sie bleibt uns und vielen Menschen als überzeugende Mitschwester in Erinnerung.