Schwester Maria Stella Maris

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Anna Esseling

Maria Regina Provinz, Coesfeld / Deutschland

Datum und Ort der Geburt:   05. Oktober 1921      Ellewick bei Vreden, Deutschland
Datum und Ort der Profess:  31. August 1957        Coesfeld, Liebfrauenburg
Datum und Ort des Todes:    14. Februar 2014       Coesfeld, Kloster Annenthal
Datum und Ort der Beerdigung:  19. Februar 2014  Coesfeld, Schwesternfriedhof

„Mein Wunsch war, meiner Mutter und meinen Geschwistern tüchtig zu helfen und noch viel Freude zu machen und dann bald bei den Schwestern U.L.Frau um Aufnahme zu bitten…“, so schrieb Schwester Maria Stella Maris, damals Anna Esseling, in den 50er Jahren in ihrem Lebenslauf. Sie war das fünfte Kind und erst 10 Jahre alt, als ihr Vater, Heinrich Esseling, starb und ihre Mutter, Adelheid Esseling, zusammen mit den Kindern den Hof der Familie in Vreden-Ellewick weiterführte. Da galt es natürlich, „tüchtig zu helfen“! Gleichzeitig erlebte Anna  – wie sie schreibt – „eine frohe Kindheit“ mit ihren sieben Geschwistern.

Nach ihrer Schulzeit gewann sie durch ihre Mitarbeit auf dem heimatlichen Hof und in verschieden-en Haushalten von Verwandten nicht nur viel praktische Erfahrung, sondern auch Freude an ihrer hauswirtschaftlichen Berufsarbeit. Eine „tiefe Frömmigkeit prägte“ das Leben der Familie Esseling, wie der damalige Pfarrer schrieb. Daraus erwuchs vermutlich Annas Entscheidung für einen geistlichen Lebensweg. Die Schwestern U.L.Frau waren ihr durch viele Begegnungen und die Tätigkeit der Schwestern vertraut.

So trat sie 33jährig in unser Noviziat in Coesfeld ein. Nach der klösterlichen Ausbildung wirkte sie u.a. in der Hauswirtschaft des Wohnheims Liebfrauenstift in Münster. Ab 1960 konzentrierten sich ihre Aufgaben zunehmend auf den Koch-, Back- und Küchenbereich. Sie arbeitete in Kinderheim- und Internatsküchen und erwarb 1979 berufsbegleitend die Qualifikation als Hauswirtschaftsmeisterin. Seitdem „bekochte“ sie täglich ihre Mitschwestern sowie hungrige Gäste und bot laufend Kochkurse an. Dabei bildete sie u.a. in Ramsdorf und Warstein Lehrköchinnen und Haushaltslehrlinge aus und leitete sie in der Wäsche- und Gartenpflege an. Ebenso wie das praktische Miteinander trug sie das geistliche Leben der Gemeinschaft mit und überzeugte durch ihren persönlichen Glauben und ihre lebensbejahende dankbare Grundhaltung. Von Interessierten der Gemeinde darauf angesprochen, regte sie bei der Ordensleitung an, Kochkurse auch für Männer anzubieten. Zunächst wurde durch ein Team von zwei Schwestern probeweise ein Kurs für Männer eingerichtet. Das Echo und auch die Erfahrung mit den neuen Kursteilnehmern waren sehr positiv und ermutigend. Sr. M. Stella Maris‘ Männer-Kochkurse wurden zu einer festen Einrichtung, in denen – wie in ihren Klosterküchen – eine fröhlich-freundschaftliche und handfeste Atmosphäre herrschte.

Im November 1988 stürzte Sr. M. Stella Maris in Warstein die relativ lange und steile Haupttreppe im Haus herunter. Die Folgen hielten sich – Gott Dank – in Grenzen: sie brach „nur“ beide Hand-gelenke. Von vielen unterstützt, verarbeitete sie Schrecken und Schmerzen durch ihr starkes Gottvertrauen und ihren resoluten Umgang mit sich selbst.

Mit  ihrer Familie pflegte Sr. M. Stella Maris engen Kontakt. Sie blieb auch nach dem Tod ihrer Geschwister ihren Nichten, Neffen, Großnichten und -neffen herzlich verbunden und trug deren Freuden und Leiden mit.

Beeindruckend war Schwester Stella Maris‘ Dankbarkeit. Sie vergaß nicht, was sie als Geschenk empfunden hatte, und dankte wiederholt dafür. Dank war wohl vielfach der Inhalt auch ihres Betens, Dank für ein erfülltes Leben! Eines ihrer letzten fast unverständlichen Worte war: Danke! –  Danken wir Gott für sie, die so lange mit und für uns lebte!