Schwester Maria Theodorine

Schwester  Maria  Theodorine            ND 5054               PDF Download
Margret Storm

Maria Regina Provinz, Coesfeld / Deutschland

Datum und Ort der Geburt:           08. Dezember 1931    Varenrode, Kreis Lingen
Datum und Ort der Profess:         26. August 1960         Mülhausen
Datum und Ort des Todes:           28. Mai 2016               Mülhausen, Haus Salus
Datum und Ort der Beerdigung:   01. Juni 2016              Mülhausen, Schwesternfriedhof

TheodorineAuf dem Bauernhof ihrer Eltern Karl und Theodora Storm wuchs Margret im Kreis ihrer vier Geschwister auf – trotz der Wirren des 2. Weltkrieges beschützt und getragen von einer tiefen Verwurzelung im Glauben. Sie besuchte die Volksschule in Varenrode von 1938 bis 1946 und danach einen Fortbildungslehrgang im St. Georgsstift in Thuine. Danach wurde sie zur Schneiderin ausgebildet und bestand im September 1951 die Gesellenprüfung. In den folgenden Jahren vervollständigte sie ihre Berufskenntnisse und half danach im elterlichen Betrieb in der Landwirtschaft.

Ende Oktober 1957 trat sie in Mülhausen in die Kongregation der Schwestern Unserer Lieben Frau ein und erhielt bei der Einkleidung in etwas abgewandelter Form den Namen ihrer Mutter. Nach der Noviziatsausbildung und kurzzeitigen Einsätzen in verschiedenen Nähschulen legte sie im März 1964 die Meisterprüfung als Damenschneiderin in Paderborn ab und arbeitete danach in der Lehrlings-betreuung im St. Josef-Kinderheim Wachtendonk und in den Handarbeitskursen in St. Tönis.

Bereits 1970 zeigte sich bei Schwester Maria Theodorine eine schwere psychische Erkrankung mit depressiven Phasen und großen Ängsten, die die lebensfrohe und zugewandte Schwester so veränderte, dass sie ihre liebgewordene Arbeit bei den Jugendlichen und in der Nähschule aufgeben musste. Im Nähzimmer im Provinzhaus Mülhausen fand sie eine neue Aufgabe und verständnisvolle Mitschwestern und arbeitete dort von 1971 bis 2003. Schwester Maria Theodorine war sehr korrekt und zuverlässig in ihrer Arbeit, still und freundlich versah sie ihren Dienst, lebte gerne in und mit der Gemeinschaft und war hilfsbereit und verständnisvoll. Nebenbei versah sie den Aushilfsdienst als Sakristanin und half im Waschhaus und im Refektorium.

Sie schöpfte ihre Kraft im stillen Gebet und wurde getragen durch die gemeinsamen Gebetszeiten und die Eucharistiefeier. Bedingt durch die langjährige Behandlung mit Psychopharmaka verlangsamte sie zusehend und empfand alles, was außer der Reihe geschah und geschehen musste, als Belastung. Andererseits konnte sie sehr gesellig sein, herzlich lachen und treffende Antworten geben. Wenn sie bei besonderen Festlichkeiten, wie Karneval, zum Tanz aufgefordert wurde, fiel alle Last von ihr ab und ihre Bewegungen verrieten Rhythmus und Harmonie. Sie fühlte sich getragen von der Schwesterngemein-schaft, die ihr half, ihre Krankheit zu tragen und zu ertragen.

Da auch ihre körperliche Kraft nachließ und sie auf pflegerische Hilfe angewiesen war, zog sie im September 2011 nach Haus Salus um. Sie war dankbar für jede Hilfe und freute sich über alle Besuche. Mehrmals im Jahr fuhr eine Schwester mit ihr zu einem Tagesbesuch zu ihrer Familie, und ebenso kam die Familie nach Haus Salus zu Besuch. Dank der telefonischen Direktverbindung zu ihrem Zimmer bestand ein reger telefonischer Kontakt mit der Familie, wo dann im heimatlichen Dialekt die Neuigkeiten ausgetauscht wurden.

Nach mehreren kurzen Krankenhausaufenthalten in den letzten Monaten wurde bei Schwester Maria Theodorine ein Bauchspeicheldrüsenkarzinom festgestellt, das inoperabel war und bereits die umliegenden Organe betroffen hatte. In ihrer Patientenverfügung hatte sie sich entschieden, auf lebensverlängernde Maßnahmen zu verzichten und bekräftigte dies auch vor dem behandelnden Arzt und einer Mitschwester.

Mit großer Geduld ertrug sie in den letzten Wochen Schmerzen und Übelkeit und vertraute sich den Mitschwestern und Pflegerinnen an.

Noch am Nachmittag telefonierte sie trotz großer Schwäche mit ihrer Schwester und gab am Abend des 28. Mai 2016 ihr Leben und Leiden in Gottes gute Hände. Großer Friede ging nach ihrem Sterben von ihr aus, sie hatte in Gott das gefunden, nach dem sie sich ihr Leben lang gesehnt hat: Licht, Freude und Geborgenheit.