Schwester Maria Theresia    

Schwester Maria Theresia                   ND 6132                  PDF Download

Anna Glasmachers

Maria Regina Provinz, Coesfeld/Deutschland

Datum und Ort der Geburt:          20. März 1921    Grefrath
Datum und Ort der Profess:         07. April 1970     Mülhausen
Datum und Ort des Todes:            19. Juli 2019       Mülhausen, Haus Salus
Datum und Ort der Beerdigung:  24. Juli 2019       Mülhausen, Schwesternfriedhof

Schwester Maria Theresia war das sechste von sieben Kindern der Eheleute Raimund und Anna Glasmachers. Der Vater war Post-Betriebsassistent und aufgrund seiner Stellung in Grefrath und Umgebung bekannt und beliebt. Zusammen mit den Geschwistern verlebte sie eine unbeschwer-te Kindheit, geprägt durch die niederrheinische einfache und frohe Wesensart und tief beheimatet im katholischen Milieu von Elternhaus und Pfarre. Nach der Entlassung aus der Volksschule im Jahr 1935 arbeitete sie bis 1945 im elterlichen Haushaushalt, nur unterbrochen durch ein Landjahr und den Arbeitsdienst, beides Einsätze, die von staatlicher Seite gefordert wurden.

Von Kind an kannte sie die Schwestern Unserer Lieben Frau, die in ihrem Heimatort und den umliegenden Dörfern tätig waren. So erwarb sie 1944 bei den Schwestern die Missio Canonica und begann 1945 als Gruppenhelferin ihre Arbeit zuerst im Flüchtlingskindergarten in Vinkrath und von 1949 bis 1967 im Kindergarten am Laurentiushaus in Grefrath, Einrichtungen, die von den „Mülhausener Schwestern“ geleitet wurden. Gleichzeitig sorgte sie sehr liebevoll für ihre Eltern und ihre Geschwister, die mit ihren Familien immer gerne ins Elternhaus nach Grefrath kamen.

Ihr Vater verstarb 1958 und nach dem Tod der Mutter im Jahr 1967 erfüllte sich Anni, wie sie von allen genannt wurde, ihren Lebenswunsch und trat mit 46 Jahren in die Kongregation der Schwestern Unserer Lieben Frau ein. Von „außen“ waren ihr die Schwestern sehr vertraut, aber der Schritt nach „innen“ in die Ordensausbildung mit vielen neuen Eindrücken, Lebensgewohn-heiten, Regeln und Vorschriften war nicht einfach. Mit Glaubensgeist, Frohsinn, Einfachheit und Gelassenheit ging sie ihren Weg und legte am 07. April 1970 ihr Treueversprechen ab.

Da ihr ganzes Leben geprägt war von der Sorge für andere, vor allem für Kinder, kam sie von 1970-1972 als Hilfe in eine Kleinkindergruppe in das Kinderheim Baesdonk bei Geldern und danach bis 2005 als Mitarbeiterin und Gruppenleiterin in das Psychiatrische Kinderkranken-haus nach Leuth, Haus Maria Helferin. Als die Schwestern aus Altersgründen 2005 ihre vertraute Wirkungsstätte verlassen mussten, zog sie nach Haus Salus um und versah hier anfangs noch kleine häusliche Dienste bis ihre Kraft auch dafür nicht mehr ausreichte und sie dankbar und froh alle Hilfe annahm, die ihr von den Mitschwestern und Pflegerinnen geschenkt wurde.

Schwester M. Theresia war ein lebensfroher und humorvoller Mensch, der still und zufrieden annahm, was jeder Tag an Freude und Zuwendung aber auch an Last und Plage brachte.

In schlichter und tiefer Frömmigkeit lebte sie ihre Berufung und freute sich am gemeinsamen Gebet, suchte für sich stille Zeiten der Begegnung mit Gott. Das Canastaspiel gehörte wie ein Ritual zu jedem Tag und brachte ihr Entspannung und Freude. Sie feierte auch gerne.

Ihrer Familie und ihrem Heimatort Grefrath blieb sie lebenslang mit großem Interesse verbunden. Die letzten Lebensmonate waren gezeichnet durch eine zunehmende Schwäche und viele Schmerzen. Sie war dankbar für jede Hilfe und Zuwendung und gab am Abend des 19. Juli still ihre Seele in Gottes gute Hände. Wir danken Schwester M. Theresia für ihre Liebenswürdigkeit, Einfachheit und Hingabe und empfehlen sie der Güte Gottes.