Schwester Maria Thiatild

Schwester  Maria  Thiatild                        ND 4778               PDF Download
Hedwig Bücker

Maria Regina Provinz, Coesfeld, Deutschland

Datum und Ort der Geburt:    03. November 1928  Lette/Herzebrock, Kr. Wiedenbrück
Datum und Ort der Profess:    03. April 1956       Coesfeld
Datum und Ort des Todes:    15. Februar 2016    Coesfeld, Kloster Annenthal
Datum und Ort der Beerdigung:  19. Februar 2016    Coesfeld, Schwesternfriedhof

„Ich bin gewiss, zu schauen die Güte des Herrn im Lande der Lebenden.“ (Ps 27,17)

ThiatildSr. M. Thiatild, Hedwig Bücker, verlebte mit ihren beiden jüngeren Geschwistern in ihrem Elternhaus eine glückliche Kindheit und Jugend.

Nach ihrer Schulentlassung 1943 half sie für einige Jahre im elterlichen Haushalt. Da Schwester großes Interesse am Handarbeiten und Nähen hatte, besuchte sie in ihrer Freizeit die Handarbeitsschule in Oelde. Später konnte sie ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten durch eine Ausbildung im Damenschneiderhandwerk vervollkommnen.

1953 bat Sr. M. Thiatild um Aufnahme in unsere Gemeinschaft. Nach ihrer Ordensausbildung war sie, abgesehen von den einjährigen Aushilfen in Münster und Nottuln, in der Liebfrauenburg in Coesfeld und hier im Kloster Annenthal eingesetzt.

Entsprechend ihrer Begabung war sie in erster Linie im Nähzimmer tätig. Sie war jedoch stets bereit, andere zusätzliche Dienste zu übernehmen. Ihre Hilfsbereitschaft wurde gerne angenommen.

Im August 2008 wurde bei ihr eine starke Sehbehinderung festgestellt, die sich im Laufe der Jahre verschlimmerte. Das war für sie ein massiver Einbruch in ihr bis dahin eigenständig geführtes Leben.

Durch die Begleitung der Mitschwestern, der Mitarbeiterinnen der Pflegestation und des Sozialen Dienstes und durch den engen Kontakt zu ihren Angehörigen wuchs sie innerlich immer mehr in die Annahme ihrer Lebenssituation hinein. So konnte sie sich an dem Schönen freuen, das der Alltag auch für sie bereithielt. Sie war dankbar für Vieles und brachte diese Dankbarkeit auch ins Wort.

Die letzte große Herausforderung ihres Lebens bestand in der Bewältigung und Annahme ihrer gesundheitlichen Beeinträchtigungen durch den schweren Schlaganfall, den sie im Dezember 2015 erlitt. Die liebevolle Fürsorge, behutsame Pflege und einfühlsame Unterstützung, sowie die Zuwendung durch die Familie schenkten ihr Geborgenheit, innere Ruhe und auch Gelassenheit. „Ich bin zufrieden. Alles ist gut.“ Das war einer ihrer letzten Sätze.

In diesem Bewusstsein dürfen wir getrost von Schwester Maria Thiatild Abschied nehmen und darauf vertrauen, dass sie die Güte des Herrn im Lande der Lebenden schaut.