Schwester Maria Willibrorda  

Schwester Maria Willibrorda                   ND 5101                   PDF Download

Anna Hoffmeister

Maria Regina Provinz, Coesfeld / Deutschland

Datum und Ort der Geburt:            12. März         1928   Benteler, Kr. Beckum
Datum und Ort der Profess:           31. August      1957   Coesfeld
Datum und Ort des Todes:              04. Juni         2022   Coesfeld, Kloster Annenthal
Datum und Ort der Beerdigung:    09. Juni         2022   Coesfeld, Schwesternfriedhof

„Der Herr ist mein Hirte“ – Ps. 23,1

 Einschlafen dürfen, wenn man müde ist, und eine Last fallen lassen dürfen, die man getragen hat, ist ein Geschenk Gottes. Mit diesem Geschenk hat sich Schwester Maria Willibrorda am Samstag, dem 04. Juni 2022 beschenken lassen.

Schwester M. Willibrorda, geborene Anna Hoffmeister, wuchs zusammen mit ihren 3 Schwestern und 2 Brüdern in Benteler / Westfalen in einer religiösen Familie auf.  Durch das Leben in der ländlichen Umgebung entwickelte sich ihre Liebe zur Natur und bis in ihre letzte Lebenszeit erfreute sie sich an bunten Blumensträußen und Orchideen.

Nach dem Abschluss der 8-jährigen Volksschule unterstützte sie ihre Mutter im Haushalt. Außer-dem half sie ihrer Lehrerin bei der Versorgung und Pflege der Mutter. Nach dieser Zeit lernte sie auf einem Hof mit Lehrbetrieb in Ahlen die Küche.

1955 schloss sie sich den Schwestern U. L. Frau in Coesfeld an, wo schon eine junge Frau aus ihrem Heimatort eingetreten war. Nach ihrer ewigen Profess im Jahr 1962 arbeitete Schwester M. Willibrorda als Köchin an verschiedenen Orten, meistens in Großküchen, so in Vechta, Coesfeld, Wangerooge, Marl und zuletzt im Vinzenzwerk in Handorf. Als dort 2014 die Kommunität aufgelöst wurde, wechselte sie zum Provinzhaus nach Coesfeld. In ihrem Altersruhesitz besuchten sie immer wieder ehemalige Lernköchinnen, die sie als Person und in ihrer Kochkunst schätzen gelernt hatten und sich gern an die gemeinsamen Zeiten mit ihr erinnerten.

Schwester M. Willibrorda war ein Fußballfan des Vereins FC Bayern München. Zu ihrem goldenen Ordensjubiläum bekam sie einen Glückwunsch von Karl Heinz Rummenigge.

Schwester M. Willibrorda war keine Frau der großen Worte. Sie tat das, was notwendig war, mit viel Liebe und Umsicht und vermied das, was ihrer Meinung nach überflüssig war. Sie war eine Ordensschwester mit einem Schalk im Nacken, liebenswürdig und den Menschen zugewandt. Sie liebte es, in Gemeinschaft zu sein, sie feierte gern, lachte und betete gern. Von Handorf aus zog es sie zu Besuchen zum Marien-Wallfahrtsort Telgte, wo Maria als die Trösterin der Betrübten verehrt wird. Für jeden Christen und insbesondere für Ordenschristen lautet das Hauptgebot: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Kräften und den Nächsten wie dich selbst.“ Im jahrzehntelangen Küchendienst hat Schwester M. Willibrorda etwas von dieser Einheit sichtbar gemacht. Sie wusste wohl auch: „Liebe geht durch den Magen“. Vielleicht war ihr auch deshalb der Gute-Hirt-Psalm (Ps. 23) wichtig.

2016 erlitt Sr. M. Willibrorda einen Oberschenkelhalsbruch und einen Armbruch. Das war der Anlass, dass sie zur Krankenstation wechselte. Sie fügte sich in die neue Situation und nahm die Hilfe und Zuwendung der Pflegekräfte, der Familie und Mitschwestern dankbar an. Vor einer Woche verschlechterte sich ihr Zustand. Am Samstag vor Pfingsten hauchte sie ihr Leben aus. Der Herr, der ihr Hirte war, wird es ihr an nichts mehr fehlen lassen.