Schwester Ursula Maria  

Schwester Ursula Maria               ND 6272                    PDF Download

Ursula Watteroth

Maria Regina Provinz, Coesfeld/Deutschland

Datum und Ort der Geburt:          09. Juni 1930             Lörrach, Baden
Datum und Ort der Profess:          01. August 1976         Vechta
Datum und Ort des Todes:            15. November 2019   Coesfeld, Kloster Annenthal
Datum und Ort der Beerdigung:   21. November 2019   Coesfeld, Schwesternfriedhof

„Ich strecke mich nach dem aus, was vor mir ist.“ (Phil 3.13)

 Schwester Ursula Maria war die älteste Tochter der Eheleute Hermann Watteroth, Tiefbauleiter, und seiner Ehefrau Frieda, geb. Neidahl. Sie hatte eine Schwester und einen Bruder. Durch den Beruf des Vaters bedingt  zog die Familie mehrmals um.

1944 machte Ursula ihren Volkschulabschluss in Magdeburg. Danach besuchte sie die Haushaltungs- und Kinderpflegeschule in Salzkotten. Im Herbst desselben Jahres wurde diese Schule aus politischen Gründen geschlossen. Von 1945 -1947 war Ursula nach einem Unfall arbeitsunfähig. 1947 begann sie eine Wäscheschneiderlehre, die sie nicht abschließen konnte. Ihr Vater hatte politische Schwierigkeiten und wurde inhaftiert. Ursula wurde deshalb die weitere Ausbildung verweigert. 1949 floh die Familie aus Ostdeutschland in die Bundesrepublik, ihr Vater starb an den Folgen der Haft. Von 1949-1951 war Ursula Fabrikarbeiterin in St. Andreasberg im Oberharz.

Im Mai 1951 trat sie in das Säkularinstitut „Herz-Jesu-Institut für Familienpflege und Seelsorgs-hilfe“ in Germete/Warburg ein. Dort besuchte sie die Frauenfachschule für Kindergärtnerinnen und Hortnerinnen und wurde auch Seelsorgshelferin, später absolvierte sie die Höhere Fach-schule für Sozialpädagogik in Münster. Anschließend unterrichtete sie an der Fachschule für Sozialpädagogik in Warburg und absolvierte dort berufsbegleitend eine Ausbildung zur technischen Lehrerin.

Ab 1973 begann sie ein Diplom-Studium an der pädagogischen Hochschule in Vechta und unterrichtete seit 1974 an unserer Fachschule in Marienhain. Schon in Münster und in Vechta lernte sie die Schwestern Unserer Lieben Frau kennen. Am 12. Mai 1975 trennte Ursula sich von der Germeter Gemeinschaft und trat am 16. Mai 1975 bei uns in Vechta ein und erhielt den Namen Schwester Ursula Maria.

Mit viel Einsatz unterrichtete sie weiter an den Berufsbildenen Schulen. Sie war eine engagierte Lehrerin, eine liebevoll zugewandte Zuhörerin und gab sehr gerne Werken. Für den Unterricht bereitete sie sich immer sehr sorgfältig vor. Zu den Kollegen und Kolleginnen hatte sie gute Beziehungen. In ihrer Freizeit war sie häufig mit einer Mitschwester im Werkraum zu finden und gestaltete wunderschöne Tonarbeiten und auch einmalige Papiergebilde. Von 1991-1999 wurde sie in Ludwigslust, ehemalige DDR, eingesetzt und erteilte Unterricht in der Altenpflege- und Kinderkrankenschwesternschule der Diakonissinnen.

In Garmisch-Partenkirchen war sie 10 Jahre im Gästehaus tätig; die gute Luft wirkte sich positiv auf ihre Gesundheit aus. Danach kam sie nach Vechta zurück, zuerst ins Liebfrauenhaus und 2013 nach Marienhain. 2017 siedelte sie in den Alten-Pflegebereich nach Coesfeld ins Kloster Annenthal um.

Ihr Leben war viele Jahre geprägt von Verlusten, schmerzhaften Erlebnissen und Ängsten. Ihre Gesundheit wurde dadurch stark beeinflusst. So litt sie an massiven Herzbeschwerden, Lungen- und Augenproblemen. Ihr Wort, welches sie begleitete, macht ihren Umgang damit ganz deutlich: „Ich strecke mich nach dem aus, was vor mir liegt.“ Ihr Leben und auch ihr Sterben war ausgerichtet auf Gott. So konnte sie in Frieden heimgehen zu Gott und dort erfährt sie nun ganz gewiss ein Leben in Fülle.