Schwester Mirjam 

Schwester  Mirjam                 ND 5670                      PDF Download

Josefa BALKENHOL

Maria Regina Provinz, Coesfeld, Deutschland

Datum und Ort der Geburt:         20. März 1939       Fürstenberg / Westf.
Datum und Ort der Profess:         20. April 1965      Coesfeld
Datum und Ort des Todes:           11. Januar 2021    Coesfeld, Kloster Annenthal
Datum und Ort der Beerdigung: 19. Januar 2021   Coesfeld, Schwesternfriedhof

„Du zeigst mir, Herr, den Pfad zum Leben.“

Dieser Vers aus Psalm 16 begleitete Schwester Mirjam viele Jahre. Der vollständige Psalmvers lautet: „Du zeigst mir den Weg, der zum Leben führt. Du beschenkst mich mit Freude. Aus deiner Hand empfange ich unendliches Glück.“ Wir sind zuversichtlich, dass Gott ihr dieses unendliche Glück inzwischen in übergroßer Fülle zuteil werden ließ.

Josefa Balkenhol wuchs in Bleiwäsche, einem Ortsteil von Fürstenberg, Kreis Büren, auf. Sie war die Jüngste von vier Kindern der Eheleute Johannes Balkenhol und Maria geb. Hengsbach. Ihr Vater führte als Schmiedemeister einen eigenen Betrieb. Leider verstarb er schon, als Josefa 16 Jahre alt war. Der Betrieb wurde von ihrem Bruder weitergeführt.

Josefa besuchte von 1945 – 1954 die Volksschule in Bleiwäsche. Danach setzte sie sich nach dem frühen Tod des Vaters als Stütze der Mutter im Haushalt ein. 1957 kam sie nach Büren, wo sie in der Großküche der Liebfrauenschule mit angeschlossenem Internat grundlegende hauswirtschaft-liche Kenntnisse erwarb. So war sie gut vorbereitet, sich als Hausgehilfin in einem Paderborner Haushalt mit fünf kleinen Kindern einzusetzen. Nach zwei Jahren zog es sie zur Liebfrauenschule nach Büren zurück. Zunächst arbeitete sie als Internatshilfe in einer Gruppe der jüngeren Schülerinnen. Danach wurde ihr der Pfortenbereich anvertraut. Ihre zurückhaltende und zugleich freundliche Art waren eine gute Voraussetzung im Umgang mit Schülerinnen, Lehrern, Eltern und Gästen. In dieser Zeit klärte sich ihr Wunsch, sich einer Ordensgemeinschaft anzuschließen. 

Josefa trat im Mai 1962 in die Kongregation der Schwestern Unserer Lieben Frau ein. Sie begann ihre Ordensausbildung in der Liebfrauenburg Coesfeld. Bei der Einkleidung 1963 erhielt sie den Namen Schwester Mirjam. Das war für die Marienverehrerin eine besondere Freude, denn mit dem hebräischen Namen Mirjam wurde wahrscheinlich auch die Mutter Jesu gerufen.

Die ersten Einsatzgebiete wurden für Schwester Mirjam das kleine Altenheim Annenheim in Münster und die Krankenstation der Schwestern in St. Michael Ahlen. Die Arbeit mit den alten Menschen bereitete ihr viel Freude. Folglich absolvierte sie ab 1970 eine Ausbildung am Fachseminar für Altenpflege in Aachen. Nach dem anschließenden einjährigen Berufspraktikum erhielt sie die staatliche Anerkennung. So war sie gerüstet für ihren Einsatz in den Altenheimen Katharinenstift Coesfeld, Gelsenkirchen und Münster-Hiltrup. Zwischenzeitlich absolvierte sie eine Ausbildung zur Sterbebegleitung. Die erworbenen Kenntnisse waren ihr eine gute Hilfe bei der Begleitung sterbender Bewohner in den Altenheimen.

Nach ihrem beruflichen Ausscheiden kam Schwester Mirjam zum Kloster Annenthal nach Coesfeld. Hier übernahm sie kleine Dienste auf den Pflegestationen. Gerne begleitete sie auch hier sterbende Mitschwestern. Als ihre eigenen Körperkräfte abnahmen und mehrere Krankenhausaufenthalte notwendig wurden, zog sie sich zurück und war streckenweise selbst auf Hilfe angewiesen, für die sie sehr dankbar war. Der Rollator war ihr ständiger Begleiter. Soweit es ihr möglich war, unternahm sie gern Spaziergänge in die nähere Umgebung. Sie erfreute sich an der Natur und an kurzen Gesprächen mit Nachbarn. Glücklich war sie auch darüber, mehr Zeit zum Gebet zu haben. Für uns plötzlich, für Schwester Mirjam aber sicher nicht unvorbereitet, holte Gott sie zu sich.

„Du zeigst mir, Herr, den Pfad zum Leben.“  Das war Schwester Mirjams Wahlspruch. Gott hat sie auf dem Weg durchs Leben begleitet und zum Leben bei sich geführt. Möge Gott ihr die Fülle dieses Lebens nun schenken.