Schwester Maria Luzia    

Schwester Maria Luzia                ND 5615                  PDF Download

Agnes Geesink

Maria Regina Provinz, Coesfeld / Deutschland

Datum und Ort der Geburt:           24. November 1928             Vreden-Dömern
Datum und Ort der Profess:          25. März 1961                        Coesfeld
Datum und Ort des Todes:            03. Mai 2022                         Coesfeld, Kloster Annenthal
Datum und Ort der Beerdigung:  10. Mai 2022                          Coesfeld, Schwesternfriedhof

An dem Tag, an dem Schwester Maria Luzia gestorben ist, hieß es in der Tagesliturgie: „Christus spricht: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben…“ (Joh. 14,6a) Sr. M. Luzia ist diesen Weg gegangen und wir glauben, dass sie nun das Leben in Fülle erfährt.

Sr. M. Luzia wuchs zusammen mit ihren 5 Geschwistern in einer religiösen Familie auf. Ein Bruder ist im Krieg gefallen. Zunächst besuchte Agnes die Volksschule. Danach machte sie eine Ausbildung als Gärtnerin, die sie 1951 mit der Prüfung abschloss. Nachdem sie einige Jahre in ihrem Beruf gearbeitet hatte, begann sie 1955 in der Frauenfachschule – heute Fachschule für Sozialpädagogik – mit der Ausbildung zur Kindergärtnerin und Hortnerin, die sie erfolgreich abschloss. In dieser Zeit machte sie auch die Missio canonica.

1958 trat sie in den Orden der Schwestern U.L.Frau ein. Nach der anfänglichen Ordensausbildung kam sie 1962 als Gruppenhilfe zum Internat nach Büren, wo sie parallel am dortigen Gymnasium 1965 das Abitur absolvierte. 1966 – 1971 studierte sie in Köln und erhielt dort den Abschluss als Dipl. Handelslehrerin. Als Referendarin war sie in Münster und ein halbes Jahr in Chardon/USA.

Die nächste Station war Ahlen, wo sie 39 Jahre blieb, davon 24 Jahre in unserer Handelsschule – 4 Jahre als Lehrerin und 20 Jahre als Schulleiterin. Nach der Pensionierung war sie 15 Jahre in der Altenseelsorge im AWO Seniorenzentrum tätig, als Hausoberin, hatte Rufbereitschaft im Altenheim, Sorge für Garten und Schwesternfriedhof, wo sie mit viel Liebe und Freude ihren ersten Beruf ausüben konnte.

Über diese 39 Jahre in Ahlen berichtet eine Mitschwester wie folgt: „Vielseitig begabt erlebten wir sie: voll eingebunden in der Schulleitung, die ihr in ihrer Freiheitsliebe viel Einordnung in Reglementierung und Termine abverlangte. Den notwendigen Ausgleich fand sie, wenn sie schöpferisch tätig sein konnte: im Garten, auf dem Schwesternfriedhof, beim Töpfern, beim Schmücken der Kapelle. Sonntags pflegte sie hingebungsvoll ihre Orchideen und dann war eine Radtour im Vorhelmer Wald fällig. – Sie legte Wert darauf, beim Gebet und anderen Terminen in der Gemeinschaft zu sein. Wir schätzten ihre geerdete Frömmigkeit und ihren schlagfertigen Humor. Das Zusammensein mit ihr war nie langweilig. Wir konnten miteinander lachen, streiten, diskutieren. Sie war spontan und hatte viele Ideen. Das war für die Beteiligten auch manchmal anstrengend, hielt uns aber lebendig.“

2015 kam Sr. M. Luzia zum Kloster Annenthal in den wohlverdienten Ruhestand. Seit 4 Jahren war sie auf der Krankenstation. Sie blieb zeitlebens ihrem Wesen treu. Sie war eine gradlinige Person; jede wusste, wie sie bei ihr dran war. Kurz, prägnant und treffend gab sie bei Anrede und Fragen Antwort, meistens plattdeutsch. Dabei schaute sie die Person an, lächelte und nach einer kurzen Pause antwortete sie kurz und kräftig.

Jetzt hat sie ihren Lebensweg mit IHM beendet. Möge ER ihr ein Leben in Fülle schenken.