Schwester Maria Sebastiane

Schwester  Maria  Sebastiane                 ND 5095                PDF Download

Katharina van der Linde

Maria Regina Provinz, Coesfeld, Deutschland

Datum und Ort der Geburt:        02. Oktober 1934       Dingden
Datum und Ort der Profess:       04. Oktober 1964        Mülhausen
Datum und Ort des Todes:          26. Januar 2023         Mülhausen, Haus Salus
Datum und Ort der Bestattung:  01. Februar 2023       Mülhausen, Schwesternfriedhof

„Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.“ 2 Tim 1,7

Das Wort aus der Lesung am Sterbetag trifft auf das Leben von Schwester Maria Sebastiane zu. Sie war ein in sich ruhender, positiv denkender Mensch, sehr bodenständig und kaum etwas konnte sie aus der Fassung bringen. Eine Mitschwester erinnert sich, dass ihre Mutter beim Ordenseintritt zur Noviziatsleiterin gesagt hat: „Wenn sie es schaffen, Kathrinna aus der Ruhe zu bringen, bekommen sie von mir 5 Mark!“

Kathrinna – so wurde sie zu Hause genannt – wuchs mit ihrer Schwester und zwei Brüdern auf dem Hof ihrer Eltern Johann und Auguste van der Linde in Dingden am Niederrhein auf. Nach der Volksschule besuchte sie die Landwirtschaftsschule, die sie 1956 mit der ländlichen Haus-wirtschaftsprüfung abschloss. Als Jugendliche engagierte sie sich in der Kath. Landjugend. Gerne und begeistert erzählte sie vom Klausenhof, einer Fortbildungsakademie für Jugendliche und junge Erwachsene, die zu ihrer Jugendzeit in ihrem Heimatort gegründet worden war. Der damalige Bundespräses und Rektor des Klausenhof, Prälat Wilhelm Wissing, machte sie auf die Schwestern Unserer Lieben Frau in Mülhausen aufmerksam. An ihn hielt sie zeitlebens ein ehrendes Gedenken.

Am 31. Juli 1962 begann Schwester Maria Sebastiane ihr Noviziat in Mülhausen. Nach ihrer Ordensausbildung setzte sie sich bis ins hohe Alter in verschiedenen Niederlassungen voll ein in Küche, Hauswirtschaft, Erziehung und als Kommunitätsleiterin.

Schwester konnte sich gut entspannen beim Handarbeiten, Musik hören und sie freute sich auch an Gesellschaftsspielen wie z.B. Kniffel oder Mensch-ärgere-dich-nicht. Dabei äußerte sie öfter: „Wenn man spielt, spricht man nicht über andere.“

Mit zunehmendem Alter machten sich immer mehr gesundheitliche Beeinträchtigungen bemerkbar. Trotzdem betreute sie die Cafeteria in Haus Salus, sowohl von Kempen als auch später vom Kloster Mülhausen aus, wo sie ansässig war. Auch dies tat sie mit Umsicht und Freude. Im Jahr 2017 wechselte sie noch einmal in die Kommunität von Geldern, um dort – trotz gesundheitlicher Probleme – kleine Dienste zu übernehmen. Zunehmende gesundheitliche Beschwerden erforderten im November 2022 einen Krankenhausaufenthalt. Im Krankenhaus wurde ihr schnell klar, dass sie nicht mehr nach Geldern zurückgehen konnte, und sie war befreit und erlöst über ihren Entschluss, nach Haus Salus überzusiedeln. Leider war es ihr nicht vergönnt, den für ihr hohes Alter verdienten Ruhestand zu genießen. Schwester Maria Sebastiane konnte ihr Bett nicht mehr verlassen und war ganz auf Hilfe und Pflege angewiesen. Jedes Mal äußerte sie sich sehr dankbar für alle Dienste. Anfangs konnte sie noch mit ihrer Schwester Gerda, mit der sie zeitlebens sehr verbunden war, telefonisch Kontakt aufnehmen.

Am frühen Morgen des 26. Januar holte Gott sie zu sich in die ewige Heimat.