Schwester Maria Theodorika

Theodorika_w300Schwester  Maria  Theodorika           ND  3983                  ⇒PDF Download
Mathilde Stöck

Maria Regina Provinz, Coesfeld / Deutschland

Datum und Ort der Geburt:            29. August 1921           Ratingen, Deutschland
Datum und Ort der Profess:           27. März 1951               Mülhausen
Datum und Ort des Todes:              11. Oktober 2013         Mülhausen
Datum und Ort der Beerdigung:   15. Oktober 2013         Mülhausen

Schwester Maria Theodorika, Mathilde Stöck, war das zweite von drei Kindern der Eheleute Theodor Stöck und Therese, geb. Funke. Sie hatte eine Schwester und einen Bruder, der 1943 im Krieg gefallen ist.

Nach vierjährigem Besuch der Volksschule verließ sie diese, um auf das Lyzeum der Schwestern Unserer Lieben Frau in Ratingen zu wechseln. Das von den Nationalsozialisten 1938 eingeführte Pflichtjahr für Mädchen leistete sie in einer Familie in Ratingen ab.

In Düsseldorf machte Mathilde eine Ausbildung als Zahnarzthelferin und erwarb an der West-deutschen Kieferklinik sehr vielseitige Kenntnisse. Nach der Lehrzeit musste sie ihre erste und zweite Arbeitsstelle in Düsseldorf bereits nach drei bzw. vier Monaten abbrechen, weil die Ärzte zum Krieg einberufen wurden und die Praxis nicht weiter bestehen blieb. In der folgenden Stelle wurde die Praxis aus dem gleichen Grund immer wieder durch einen neuen Vertreter weitergeführt.

Am 07. September 1948 trat sie in die Kongregation der Schwestern Unserer Lieben Frau in Mülhausen ein. In den ersten Jahren nach ihrer Profess war Schwester Maria Theodorika einige Jahre in Bonn und Geldern in häuslichen Ämtern tätig. Nach ihrer ewigen Profess 1956 war sie 16 Jahre als Zahntechnikerin in der in Haus Salus für die Zahnärztin Sr. M. Humilitas eingerichteten Praxis eingesetzt. Als durch die Erkrankung der Zahnärztin die Praxis geschlossen wurde, kam Schwester Maria Theodorika 1972 als Hilfe der Internatsleiterin, Sr. M. Julia, in die Mariengruppe zu den größeren Schülerinnen. 1978 übernahm sie für einige Jahre den Dienst an der Pforte und Telefonzentrale. Anschließend half sie noch 10 Jahre in einer Station im Schwesternaltenheim Haus Salus, bis sie im Jahre 2003 dort ihren wohlverdienten Ruhestand begann.

Durch die Mitarbeit im Internat hatte Schwester Maria Theodorika guten Kontakt zu Schülerinnen bekommen, die ihr bis zuletzt die Treue hielten. So lange sie konnte, hat sie Rundbriefe geschrie-ben und den ehemaligen Schülerinnen von Mülhausen erzählt. Wir sind sicher, dass wir ihr zum großen Teil den guten Kontakt mit früheren Schülerinnen zu verdanken haben. Ihre frühere Mitarbeiterin Sr. M. Julia hat sie, die fast hundertjährig starb, bis zuletzt betreut.

Schwester Maria Theodorika war immer sehr einsatzbereit, genau und akkurat. Bei einem Neubau in Düsseldorf hat sie sich tagelang, bevor der Kindergarten eröffnet wurde, an den schwersten Arbeiten beteiligt und konnte noch lachen, wenn die gerade mühsam beendete Arbeit durch Handwerker wieder zunichte gemacht wurde. Sie hatte einen Plan, in dem ihre Gebetszeiten fest verankert waren, las gern gute und interessante Bücher und konnte sich auch hin und wieder einen Krimi ansehen. Nach einem Schlaganfall vor einem Jahr konnte sie nicht mehr gehen und war auf den Rollstuhl angewiesen. Eine besondere Freude war für sie immer wieder der Besuch von Frau Tilmanns, einer früheren Schülerin, die sie auch oft durch den Garten spazieren fuhr. Schwester Maria Theodorika war dankbar für alle Hilfe, die ihr durch die Pflegerinnen zuteil wurde.

Nach einem weiteren Schlaganfall konnte sie sich nicht mehr äußern. Die Schwestern wachten bei ihr. Am 11. Oktober 2013 holte Gott, der Herr, Schwester Maria Theodorika in sein Reich des Lichtes und des Friedens.