Schwester Maria Ludgeri

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Elisabeth Kloster

Maria Regina Provinz, Coesfeld / Deutschland

Datum und Ort der Geburt:    02. April 1926     Gescher, Kr. Borken, Deutschland
Datum und Ort der Profess:    13. April 1955              Mülhausen
Datum und Ort des Todes:      21. November 2013   Mülhausen
Datum und Ort der Beerdigung:   26. November 2013   Mülhausen

Schwester Maria Ludgeri, Elisabeth Kloster, wurde als sechstes von sieben Kindern der Eheleute Theodor und Anna Kloster geboren. Drei ihrer sechs Brüder starben schon im Kindesalter. Als sie drei Jahre alt war, starb auch ihre Mutter. So lernte sie schon sehr früh in ihrem familiären Umfeld Leid und Not kennen. Schon 1930 heiratete der Vater wieder und gab so den vier Kindern wieder eine gute Mutter. Ein Bruder hat 1941 in Russland sein Leben verloren.

Elisabeth besuchte die kath. Volksschule in Gescher, absolvierte nach der Schulentlassung das damals geforderte Pflichtjahr und erhielt eine dreijährige umfassende hauswirtschaftliche Ausbil-dung. Anstelle des weiblichen Arbeitsdienstes wurde sie danach in einen kriegswichtigen Betrieb der Textilverarbeitung dienstverpflichtet. In den Jahren nach dem 2. Weltkrieg arbeitete sie als Hausgehilfin in kinderreichen Familien und in der Textilverarbeitung. Im Kinderheim in Geldern-Baersdonk erwarb sie von 1951 bis 1952 weitere hauswirtschaftliche Kenntnisse und entdeckte ihre Liebe zum Beruf der Erzieherin.

Hier wurde auch ihre Berufung zum Ordensleben konkret. Sie antwortete auf den Ruf Gottes in seine Nachfolge als Schwester Unserer Lieben Frau und begann am 10. Mai 1952 ihr Postulat in Mülhausen. Nach dem Noviziat legte sie als Grundlage für die weitere Ausbildung als Erzieherin die Schulwissenschaftliche Prüfung ab und besuchte anschließend das Kindergärtnerinnenseminar in Oedt. Als Erzieherin arbeitete Schwester Maria Ludgeri in verschiedenen Kindergärten, Kinderhei-men und Internaten, vor allem im Ruhrgebiet. Im Jahr 1984 schied sie aus der Erziehungsarbeit aus und übernahm bis 2003 als Gastschwester den Dienst im Empfangshaus in Mülhausen. Mit dem Umzug der alten und kranken Schwestern vom alten ins neue Haus Salus meldete sie sich für die Arbeit in der Cafeteria und siedelte 2009 ganz nach Haus Salus über.

Schwester Maria Ludgeri war sowohl in der Erziehungsarbeit als auch als Gastschwester ganz den ihr anvertrauten Menschen zugewandt und immer darauf bedacht, das Lebensumfeld der ihr anvertrauten Kinder und Gäste wohnlich und gastfreundlich zu gestalten. Sie legte großen Wert auf Sauberkeit, stilvolle Dekoration, vor allem Blumenschmuck und ein einladendes Ambiente bei den Mahlzeiten.

Die letzten Jahre waren für Schwester Maria Ludgeri aber auch ein oft schmerzliches Abschied-nehmen. So wurde im Rahmen der Umstrukturierung der Hauswirtschaft und der Straffung der Dienste das von ihr geliebte Empfangshaus geschlossen und nur noch sporadisch genutzt. Infolge einer neuen Raumplanung in der Liebfrauenschule wurde das Empfangshaus danach als Verwaltungsgebäude für die Liebfrauenschule umgestaltet und damit Teil der Schule. Ihren Dienst in der Cafeteria von Haus Salus versah sie mit nachlassenden Kräften bis 2008. Sie konnte nur schwer verstehen, dass sowohl ihr Gehör als auch ihre Sehkraft so beeinträchtigt waren, dass sie aus gesundheitlichen Gründen auch diese Arbeit nicht mehr ausfüllen konnte.

In den letzten Jahren war sie mehr und mehr auf die Hilfe ihrer Mitschwestern und der Pflegerinnen angewiesen, denn sie wurde körperlich und geistig immer hinfälliger. Bis zuletzt nahm sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten am Gemeinschaftsleben teil.

Heute, am Fest Unserer Lieben Frau von Jerusalem, rief Gott Schwester Maria Ludgeri zu sich. Sie, die in ihrem Leben so viele Gäste bewirtete, hat nun Anteil am ewigen Gastmahl.