Schwester Maria Beatrix

Schwester Maria Beatrix           ND 5068            PDF Download

Deonille BAUMSTARK

Maria Regina Provinz, Coesfeld

Datum und Ort der Geburt:                 30. August 1930         Malcoci /Rumänien
Datum und Ort der Profess:                 01. August 1961          Mülhausen
Datum und Ort des Todes:                    06. März 2024           Mülhausen, Haus Salus
Datum und Ort der Beerdigung:          11. März2024             Mülhausen, Schwesternfriedhof

„Was ihr einem meiner geringsten Brüder und Schwestern getan habt,  das habt ihr mir getan.“ Mt 25,40

Deonille war das älteste von 4 Kindern der Eheleute Johannes und Filomina Baumstark. Schwester Maria Beatrix erzählte, dass ihre Vorfahren dorthin ausgewanderten, um sich eine neue Existenz aufzubauen.

Zunächst besuchte Deonille in ihrem Geburtsort die Volksschule. Durch die Kriegswirren bedingt verfügte die damalige deutsche Regierung, „heim zu kommen ins Reich.“ Es begann eine Odyssee, die 7 Jahre andauerte, in der die Familie in vielen verschiedenen Lagern, u.a. in Deutschland, im Sudentenland, in Polen und der Ukraine untergebracht war. Dort besuchte Deonille sporadisch die Schule, wenn es möglich war. In diesen Jahren war die Familie immer wieder durch Fliegeralarm und Bombenangriffe bedroht.

Der Vater wurde von der Familie getrennt. Er war in verschiedenen Arbeitslagern und sogar für vier Monate im Konzentrationslager Flossenbürg. Nach dieser Zeit baute die Familie sich in Hüls bei Krefeld am Niederrhein eine neue Heimat auf. Diese schwere Zeit und der Mut zum Neuanfang waren getragen durch den tiefen Glauben, aus dem die Familie lebte. Nach dem Volksschulabschluss absolvierte Deonille eine Ausbildung als Damenschneiderin, die sie mit der Meisterprüfung abschloss. Während dieser Zeit begegnete sie erstmals den Schwestern U.L.Frau. Wenig später trat sie 1958 bei ihnen in Mülhausen ein. Nach der Noviziatsausbildung machte Schwester Maria Beatrix noch eine Ausbildung zur Erzieherin und war dann in verschie-denen Heimen und Internaten der damaligen Mülhausener Provinz tätig, wie z.B. in Kempen, Wachtendonk und Ratingen.

Neben dieser Tätigkeit engagierte sich Sr. M. Beatrix mit viel Liebe und Eifer für Hilfstransporte nach Polen und Rumänien, wobei sie einige Transporte mit einer Mitschwester begleitete. Bis in ihr hohes Alter blieb Sr. M. Beatrix mit den Menschen in ihrer alten Heimat verbunden. 1993 wurde ihr für diese Lebensaufgabe der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland verliehen.

Nach dem Ausscheiden aus der Tätigkeit in Heimen und Internaten ging Schwester M. Beatrix 1997 zunächst nach Grefrath, um Nähkurse zu geben, und arbeitete auch in der Pfarre. Danach kam sie 2002 zum Provinzhaus Mülhausen, wo sie sich im Nähzimmer betätigte. 2013 wechsel-te sie nach Haus Salus. Ihre seit vielen Jahren angeschlagene Gesundheit verschlechterte sich im Alter und machte ihr viel zu schaffen. Immer wieder waren Krankenhausaufenthalte erforder-lich. Sie zog sich mehr und mehr in ihr Zimmer zurück. Zeitlebens blieb Sr. Maria Beatrix mit ihrer Familie tief verbunden und nahm rege Anteil an deren Freud und Leid. Auch mit vielen ihrer früheren Internen und einigen Lehrkräften aus Ratingen pflegte sie gute Kontakte. In den letzten Wochen verschlechterte sich ihr Zustand zusehends, so dass sie ganz auf Hilfe und Pflege angewiesen war.

Am 6. März in der Mittagsstunde holte Gott sie heim in seine Geborgenheit.