Schwester Maria Hiltgardis

Schwester Maria Hiltgardis            ND 3596                PDF Download
Magdalena Elizabeth Maria Spielhoff

N.S.Aparecida Provinz, Canoas, RS – Brasilienl

Datum und Ort der Geburt:             23. Juli 1915                 Essen-Rellinghausen – Deutschland
Datum und Ort der Profess:            05. Juli 1938                 Passo Fundo, RS, Brasilien
Datum und Ort des Todes:              25. Januar 2017            Recanto Aparecida, Canoas, RS, Brasilien
Datum und Ort der Bestattung:       26. Januar 2017            Schwesternfriedhof, Canoas, RS, Brasilien

„Alles vermag ich durch Christus, der mir Kraft gibt.” Phil 4,13

Schwester Maria Hiltgardis vollendete ihr irdisches Leben am 25. Januar 2017, dem Fest des hl. Apostels Paulus, den sie sehr verehrte. Das Zitat aus Phil 4,13 drückt ihre Haltung aus: „Alles vermag ich durch Christus, der mir Kraft gibt.”

Magdalena Spielhoff wurde am 23. Juli 1915 in Essen-Rellinghausen, Deutschland, geboren. Ihre Eltern Ernst Spielhoff und Ida Wacker waren gläubige Katholiken. Sie liebten die Geselligkeit und pflegten gute Freundschaften. Die Familie Spielhoff war mit vier Kindern gesegnet. Magdalena war die Jüngste. Sie wurde im Ersten Weltkrieg geboren. Ihr Vater war eingezogen. Einer ihrer Brüder starb im Zweiten Weltkrieg in Russland.

Als sie 14 Jahre alt war, kletterte sie auf einen 2300m hohen Berg. Sie schrieb: „Ich war entzückt von so viel Schönheit! Gott hat für mich gesorgt. Der gute Gott ist in meinem Leben gegenwärtig in frohen Tagen und in dunklen Tagen des Zweifels und der inneren Kämpfe.“

Schon als junges Mädchen dachte Magdalena daran, Ordensfrau zu werden. Sie bat in Deutschland um Aufnahme bei den Benediktinerinnen. Als sie erfuhr, dass sie Missionen in Afrika haben, überdachte sie ihre Entscheidung. „Ich möchte nach Brasilien gehen, dem Land meiner Träume von frühester Jugend an. Dann wählte ich die Kongregation der Schwestern Unserer Lieben Frau.” 1936 begann sie ihr Noviziat in Mülhausen und erhielt den Namen Schwester Maria Hiltgardis. Ihr großer Traum, Missionarin zu sein, erfüllte sich als sie im zweiten Jahr ihres Noviziats am 24. Januar 1938 in Brasilien ankam.

Von 1939 an widmete sie sich der Erziehung. Sie war als Lehrerin, Schulleiterin und Ausbildungsleiterin tätig. Da Schwester weltoffen und freiheitsliebend war, hatte sie einen weiten Horizont. Ihr Erziehungsstil war ganzheitlich und schloss Kunst, einen Sinn für Schönheit und den Glauben ein. Sie wusste religiöse Werte und kulturelle Werte miteinander zu verbinden. Sie sagte: „Nach dem Plan des Schöpfers müssen wir für einen großen Gott große Männer und Frauen ausbilden.”

Von Oktober 1977 bis Februar 1984 leitete sie die Nossa Senhora Aparecida Provinz als Provinzoberin mit fester Hand und einem weiten Herzen. Als sie ihre Amtszeit beendet hatte, sagte sie: „Ich habe immer versucht, das Beste für die Kongregation, die Provinz und jede einzelne Schwester zu tun, wie es meine Aufgabe war.“

1984 begann sie, Bücher der Kongregation vom Deutschen ins Portugiesische zu übersetzen. Sie liebte Kunst und Literatur, vor allem Biografien von großen Persönlichkeiten. Besonders gerne las sie über einflussreiche Frauen. Sie kaufte Bücher und ermutigte auch andere, sie zu lesen. Oft betrachtete sie Kunstwerke und war sehr angezogen von der Schönheit unserer Kultur. Schwester besuchte gerne Kunstausstellungen und Museen. Sie war eine weise und große Persönlichkeit. Sie erhielt öffentliche Anerkennung als Bürgerin von Canoas, Ehren-Gaucha in Porto Alegre, den Picucha Milanez Preis und die Pinto Bandeira Medaille.

Im Alter erzog der gute Gott, ihr großer Lehrer und Pädagoge, sie zur völligen Hingabe. Als ihr Sehen und Hören nachließen und ihre körperlichen Kräfte schwächer wurden, sagte sie: „Gott erzieht mich Schritt für Schritt. Ich habe Erfolge und Niederlagen erlebt. Sie haben mich geformt und ermutigt, nach einem tieferen Sinn des Lebens zu suchen.“

In ihrer Autobiografie lesen wir: „Heute brauche ich nichts anderes mehr zu tun als Gott zu danken für alles, was ich empfangen habe, in meinem Elternhaus wie in meinem Ordensleben.“