Schwester Maria Wilhelmis

Schwester Maria Wilhelmis          ND  5137                 PDF Download
Erna Maria  Menschick

Maria Regina Provinz, Coesfeld, Deutschland

Datum und Ort der Geburt:            01. November 1936     Merseburg, Saalekreis
Datum und Ort der Profess:          20. März 1959               Coesfeld
Datum und Ort des Todes:            25. Oktober 2016          Vechta, Marienhain, Salus
Datum und Ort der Beerdigung:   29. Oktober 2016          Vechta, Schwesternfriedhof

wilhelmisJesus spricht: „Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben.“   Joh 10.10

Erna Maria Menschick wurde in Merseburg, Saalekreis, drei Jahre vor dem Ausbruch des zweiten Weltkrieges, geboren. Sie hatte noch zwei jüngere Geschwister. Ihr Vater starb als Erna Maria 9 Jahre alt war, ein schwerer Verlust, der wohl ihr ganzes Leben geprägt hat. Politische Einflüsse – Russische Besatzung und DDR – veranlassten die Familie 1950, in den Westen zu fliehen. Sie fanden Unterkunft und „Heimat“ in Oldenburg. Erna Marias Mutter unterrichte viele Jahre an unserer ehemaligen Liebfrauenschule. Noch ein schwerer Verlust stand der Familie bevor: 1958 „verunglückte“ ihr 19-jähriger Bruder in der ehemaligen DDR.

Erna Maria besuchte die private Oberschule, unsere Liebfrauenschule in Vechta, welche sie am 28.02.1956 mit dem Abitur abschloss. Sowohl in Oldenburg als auch in Vechta hatte sie unsere Schwestern kennengelernt, und sie wusste sich berufen, auch Schwester Unserer Lieben Frau zu werden. Schon drei Monate nach dem Abitur trat sie ein, und bei der Einkleidung, im Februar 1957, erhielt sie den Namen Sr. M. Wilhelmis – sowohl ihr Vater als auch ihr Bruder hießen Wilhelm.

An der Universität in Münster studierte Sr. M. Wilhelmis Mathematik und Biologie, unterbrochen vom Terziat. In Wilhelmshaven absolvierte sie ihr Referendariat. Von 1969 – 2002 unterrichtete sie an der Liebfrauenschule in Vechta. Darüber hinaus war sie 37 Jahre Mitglied in der Schulleitung, 34 Jahre war sie mit zuständig für den Stunden- und Vertretungsplan. Auch nach ihrer Pensionierung gab sie bis 2013 Privatunterricht und freute sich sehr, wenn ein Schüler oder eine Schülerin eine bessere Note erhielt. Ihren Lebensabend verbrachte sie in Vechta-Marienhain.

Sr. M. Wilhelmis war eine Lehrerin mit Leib und Seele. Es machte ihr Freude, ihr Wissen und Können weiter zu geben und sich auch anderweitig einzusetzen.

Gerne nahm sie die Gelegenheiten wahr, mit einem gut bekannten Ehepaar an den Dümmer-See zu fahren, um dort die Natur zu genießen. Auch nach ihrem Umzug nach Marienhain, blieb sie mit den Kolleginnen und Kollegen in Verbindung.

Als eine ganz besonders wertvolle Zeit bezeichnete sie ihre großen Exerzitien, die sie im Jahr 1989 machte. Gerne erzählte sie, vor allem in der ersten Zeit danach, von ihrem geistlichen Weg und ihren Erfahrungen. Es war wohltuend, sich mit ihr darüber zu unterhalten und auszutauschen.

Mit ihrer Familie blieb sie in regem Kontakt. Mit ihrer Mutter verbrachte sie jahrelang ihren Urlaub, oft im schönen Sauerland und später dann bei ihrer Schwester in Tübingen.

Sr. M. Wilhelmis Leben war begleitet von Jesu Zusage: Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben. Auch als ihre Kräfte immer mehr abnahmen, hat sie, so wie sie es eben konnte, am Leben teilgenommen. Friedlich konnte sie endgültig heimkehren zu unserem Leben schenkenden Gott, und wir sind zuversichtlich, dass sie jetzt ein Leben in Fülle bei ihm erfährt.