Für Vielfalt in der Gesellschaft: Demonstration auch in Coesfeld

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In Deutschland erleben wir seit Jahren ein Erstarken der rechtsextremen Partei AfD, die in Umfragen auf etwa 20 % der Stimmen kommt und damit zur zweitstärksten Partei in Deutschland geworden ist. Aufgerüttelt und aufgeschreckt hat die Bevölkerung das Bekanntwerden eines geheimen Treffens Ende November 2023 in Berlin, Potsdam mit AfD-Politikern, Rechtsextremen und Unternehmern. Der Österreicher Martin Sellner stellte dort einen Plan für eine „Remigration“ genannte Massenabschiebung von Deutschen mit Migrationshintergrund vor. Das erinnert die Deutschen an das dunkle Kapitel der Nazizeit, in der bestimmte Menschen, Juden, Homosexuelle, psychisch Kranke aus der Gesellschaft gedrängt und schließlich das Lebensrecht abgesprochen wurde. Nach dem Ende des 2. Weltkrieges hatten sich die Menschen in Deutschland geschworen, das dürfe „Nie wieder“ passieren.

Durch die aktuellen Ereignisse ist die deutsche Bevölkerung aufgerüttelt worden. Tausende Menschen gehen in allen großen und keinen Städten auf die Straße und demonstrieren für die Demokratie, für eine tolerante, bunte Gesellschaft. Eine zentrale Botschaft lautet. „Nie wieder ist Jetzt!“ Auch in Coesfeld gab es eine große Demonstration auf dem Marktplatz. Sr. M. Monika Niehues berichtet von diesem besonderen Ereignis:

Heute, am 02. 02. 2024 haben wir mit einigen Schwestern vom Kloster Annenthal und Haus Emmaus an dem ökumenischen Friedensgebet in der St. Lamberti Kirche teilgenommen. Damit wurde ein klares Zeichen für Demokratie und Frieden gesetzt. Ca. 700 Menschen haben an dem Gottesdienst teilgenommen. Die Coesfelder Polizei geht momentan davon aus, dass gut 3000 bis 3.500 Menschen dabei waren.

Der ökumenische Gottesdienst und die sich anschließende Demo auf dem Marktplatz waren sehr bewegend für uns. Einer der Moderatoren rief: “Wir sind viele, wir sind bunt und wir sind laut“. Das war das Motto für den Abend.  Auf der Bühne sprach u.a. eine evangelische Pastorin. Sie zitierte den Bibelvers: „Suche den Frieden und jage ihm nach“ und „Zuschauen und abwarten gehen nicht mehr.“  Der katholische Priester warb humorvoll für den Gebrauch des Wahlrechts: “Wählen ist wie Zähneputzen.  Macht man es nicht, wird es braun.“ Mohammed Khail für den Islamischen Kulturverein sagte: “Gott hat uns nicht unterschiedlich erschaffen, damit wir uns bekriegen, sondern er zeigt uns damit ein Wunder“.

Wie heißt es im Volksmund: „Gemeinsam sind wir stark“. Das mag auch für uns gelten.