Neugründung einer Kommunität in Alt-Buchhorst

August 27, 2018

Alt-Buchhorst ist ein kleiner Ort östlich von Berlin. Zur Zeit des geteilten Deutschlands lag es in der DDR, also in einem Gebiet, in dem Religion staatlich nicht gewollt war und Christen Nachteile in Kauf nehmen mussten, wenn sie ihren Glauben aktiv gelebt haben.

In diesem Umfeld war die katholische Jugendbildungsstätte – das Christian-Schreiber-Haus – ein wichtiges Zentrum der Jugendarbeit, da sich junge Leute hier treffen konnten, die oft in ihrer Umgebung kaum Gleichgesinnte hatten.

Lange haben in diesem Haus Ordensschwestern gelebt, aber 2016 ist die letzte Franziskanerin in ihr Mutterhaus zurück gezogen. Die Erzdiözese Berlin hat sich daraufhin mit einem Brief an die deutsche Ordensobernkonferenz gewendet, um wieder eine neue Gemeinschaft von Schwestern ins Haus zu bekommen. Sr. Josefa Maria Bergmann hat auf diesen Brief reagiert und so gibt es nun eine Kommunität der SND hier – bestehend aus Sr. M. Rafaelis Könemann, Sr. Elisabeth-Maria Weinrich und Sr. Ethel Maria Kollenberg.

Schon beim Umzug vor acht Wochen hat sich gezeigt, wie sehr die Menschen vor Ort uns Schwestern willkommen heißen. Beim Einrichten der Wohnung haben uns mehr als 10 Personen aus dem Haus und der Pfarre geholfen. Ungezählte Male hieß es in den ersten Wochen: „Wie schön, dass es hier wieder Schwestern gibt – das gibt dem Haus eine Seele!“

Ins Haus kommen vor allem Schulklassen zu Tagen religiöser Orientierung und kirchliche Jugendgruppen. Aber auch über die christliche Religion hinaus, sind junge Menschen willkommen: so z. B. in diesen Sommerferien als deutsche und geflüchtete Jugendliche eine gemeinsame Woche verbracht haben.

Wir drei Schwestern sind in unterschiedlichen Bereichen im Haus eingesetzt. Wir sind auch sehr verschieden, was Ausbildung, Talente und Typ betrifft. Deswegen ist die konkrete Arbeit vielleicht weniger wichtig als das Zeugnis eines gemeinschaftlichen Lebens mit Christus als Fundament. Das Zeugnis „in Verschiedenheit eins zu sein“, wie es das Leitbild unseres Generalkapitels 2016 sagt.

Bericht: Sr. Ethel Maria Kollenberg