Schwester Maria Hermengilde

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Maria Klümper                         ND  4222

Maria Regina Provinz, Coesfeld / Deutschland

Datum und Ort der Geburt:    18. August 1924  Stadtlohn, Kreis Ahaus, Deutschland
Datum und Ort der Profess:   08. April 1948   Mülhausen
Datum und Ort des Todes:     16. Dezember 2014  Mülhausen, Haus Salus
Datum und Ort der Beerdigung: 23. Dezember 2014  Mülhausen, Schwesternfriedhof

Wenn du alles getan hast, was man von dir erwartet hat, wenn du viel mehr getan hast, als das –
dann leg den Schlüssel unter die Matte und geh. Schau nicht zurück. Geh in Frieden.
Franz von Sales

Maria Klümper, war das älteste von 10 Kindern der Eheleute Ignaz und Elisabeth Klümper. Ihr ganzes Leben und Tun war geprägt durch große Verantwortung und Fürsorge, die sie als ältestes Kind der großen Familie in der schweren Zeit des Nationalsozialismus und des 2. Weltkrieges übernahm.

Nach dem Besuch der Volksschule leistete sie ihr Pflichtjahr im elterlichen Haushalt ab und begann am 01. April 1940 eine kaufmännische Lehre in einem Manufakturbetrieb in Stadtlohn, die sie mit dem Gesellinnenbrief abschloss. Kurse in Maschinenschreiben, Stenographie und Textilfachkunde sowie eine Ausbildung als Rote-Kreuz-Helferin vervollständigten ihre Allgemeinbildung. Im Jahr 1943 wurde sie in einen wehrwirtschaftlichen Betrieb dienstverpflichtet und übernahm die Lager-verwaltung und Überwachung des Einkaufs. Am 10.10.1944 wurde sie als Rote-Kreuz-Helferin bis zum Ende des 2. Weltkrieges zur Wehrmacht eingezogen.

Nachdem ihr Vater und die wehrpflichtigen Brüder aus Krieg und Gefangenschaft heimgekehrt waren, erfüllte sich am 15.10.1945 ihr langjähriger Wunsch, bei den Schwestern Unserer Lieben Frau einzutreten.

Nach ihrer Profess besuchte sie von 1948-1951 die Liebfrauenschule in Mülhausen, die sie mit dem Abitur abschloss. Ihr großer Wunsch, Kunst zu studieren, wurde wegen einer Herzerkrankung nicht erfüllt, aber sehr bald entdeckte man ihre großen Fähigkeiten im Bereich der Verwaltung. Sie besuchte die Oberklasse der zweijährigen Höheren Handelsschule in Ahlen, da ihr aufgrund ihrer Reifeprüfung das erste Jahr erlassen wurde.

Von 1955 bis 2006 arbeitete Schwester Maria Hermengilde ununterbrochen als leitende Verwaltungs-schwester an der Seite der Provinzökonomin in den vielfältigen Aufgaben der Provinzverwaltung der Maria-Regina-Provinz Mülhausen.

Ihre umfassende Fachkenntnis, ihre vielseitigen Begabungen, auch bei technischen und hand-werklichen Arbeiten, gepaart mit großer Verantwortung und unermüdlichem Einsatz waren in den Neuanfängen und Aufbauarbeiten der Nachkriegsjahre aber auch später, als viele Tätigkeiten aufgegeben und kluge Vorsorge für die Zukunft getroffen werden musste, richtungweisend. Für die nachfolgenden jüngeren Schwestern in der Verwaltungsarbeit war sie eine kluge und geduldige Lehrmeisterin.

In ihrer knappen Freizeit malte und gestaltete sie gerne und überraschte ihre Mitschwestern und ihre Familie mit ihren kleinen Kunstwerken. Ihrer großen Familie war sie immer sehr verbunden und freute sich besonders, als ihre jüngste Schwester Gertrud ihr 1963 als Sr. M. Ludgerie in die Kongregation der Schwestern U.L.Frau folgte.

Der Abschied von ihrer Verwaltungsarbeit und der Umzug nach Haus Salus im Jahr 2007 war für sie einschneidend und schwer, aber ihr hohes Alter und ihr sich verschlechternder Gesundheitszustand machten es erforderlich, dass sie Hilfe und Betreuung erhielt.

In den Abendstunden des 16. Dezember holte der gute Gott sie zu sich und schenkte ihr die Erfüllung ihrer adventlichen Sehnsucht nach dem Kommen Gottes.