Schwester Maria Magdalene 

Schwester Maria Magdalene       ND 6188        PDF Download

Maria Roeseling

Maria Regina Provinz, Coesfeld/Deutschland

Datum und Ort der Geburt:            08. Oktober 1940       Köln
Datum und Ort der Profess:           02. Februar 1970        Coesfeld
Datum und Ort des Todes:             14. Dezember 2019     Coesfeld, Kloster Annenthal
Datum und Ort der Beerdigung:   18. Dezember 2019     Coesfeld, Schwesternfriedhof

„Habt Vertrauen: Ich bin es!“ (Mt 14,27)

Schwester Maria Magdalene, Maria Roeseling, wuchs in Köln zusammen mit ihrem 2 Jahre älteren Bruder auf. Ihre Kindheit und Jugend waren von schweren Verlusten geprägt: Als Maria 11 Monate alt war, starb ihre Mutter. Bis zur Beendigung ihrer Schulzeit in der Volksschule (1947-1951) führte eine Schwester der Mutter den Haushalt, in den folgenden sechs Jahren verschiedene Haushälterinnen. So musste Maria schon als Schülerin – sie besuchte in der Zeit ein neusprachliches Gymnasium – Mitverantwortung für die Familie übernehmen.

Es bestand ein enges Verhältnis zu ihrem Vater, der insbesondere in der musikalischen Förde-rung und Ausbildung „ihr bester Lehrmeister“ war sowie auch zu ihrem Bruder. Die sonntägliche Hausmusik mit Vater und Bruder waren für sie eine besondere Freude und ein kleines Glück, das ein jähes Ende fand, als der Vater in Folge einer schweren Erkrankung am Neujahrstrag 1960 starb. So konnte er 1961 auch nicht Marias Schulabschluss, das Abitur erleben.

Nach dem Abitur besuchte Maria die Pädagogische Hochschule in Köln und studierte für das Lehramt an Volksschulen, das sie mit der ersten und zweiten Staatsprüfung erfolgreich abschloss.

1967 bat Maria um Aufnahme in unsere Kongregation in Coesfeld. Nach Beendigung der Ordensausbildung war Sr. M. Magdalene von 1970 bis 2005 an unserer Berufsbildenden Schule (heute Berufskolleg) in Coesfeld als Lehrerin tätig. Sie unterrichtete die Fächer Deutsch, Mathematik und Religion. Mit ganzer Kraft stellte sie sich in den Dienst der Erziehung und Bildung. Die Förderung schwächerer Schüler lag ihr besonders am Herzen. Sie war freundlich, geduldig und humorvoll. Manchen Schülerinnen war sie eine gute Lebensbegleiterin, auch über deren Schulzeit hinaus. Vom Lehrkollegium erfuhr sie Wertschätzung und Anerkennung.

Ein Herzensanliegen war Sr. M. Magdalene die Begleitung junger Frauen, die als Missionarin auf Zeit bei unseren Schwestern im Ausland ein Freiwilliges Soziales Jahr absolvierten.

Über Jahrzehnte wirkte sie engagiert als Organistin und Chorleiterin in unserer Gemeinschaft. Mit großer Freude und Hingabe gestaltete und begleitete sie die liturgischen Feiern. Nach ihrem Ausscheiden aus dem Schuldienst engagierte sie sich einige Jahre in einem Coesfelder Seniorenzentrum mit der Vorbereitung von Eucharistiefeiern und Wortgottesdiensten. Das wurde dankbar angenommen.

Geistige und geistliche Nahrung schöpfte Sr. M. Magdalene – neben der Liturgie – aus der Spiritualität unserer Ordensstifterin Julie Billiart sowie der Spiritualität der Fokolar-Bewegung. Wichtig war für sie auch die Marienverehrung; der Glaube Mariens, ihr Vertrauen in die Führung Gottes, auch in schweren, unverständlichen Situationen war ihr Vorbild. Dieses religiöse Fundament war für Sr. M. Magdalene eine Hilfe in der Annahme verschiedener Erkrankungen, die sie viele Jahre hindurch durchstehen musste.

Sie wusste sich getragen von der Gemeinschaft, von ihren Angehörigen und Freundinnen, die sie besonders in der letzten Lebensphase begleiteten, und von den Mitarbeiterinnen der Pflegestation. Möge sich nun für Sr. M. Magdalene in der Herrlichkeit des Himmels das Wort vollenden: „Hab‘ Vertrauen: Ich bin es!“